PC-Schulung bei der Bosch-Siemens-Hausgeräte-GmbH

Mit Hilfe eines Partners den Support-Aufwand minimieren

14.06.1991

Zusammen mit der Bosch-Siemens-Hausgeräte-GmbH (BSHG) entwickelte der Seminaranbieter Control Data Institut (CDI) ein Programm von Inhouse-Seminaren für die PC-Anwender aus dem Verwaltungsbereich. Das Ziel: Der professionelle PC-Einsatz soff auf eine solide Grundlage gestellt und damit der Support-Aufwand minimiert werden.

Die Bereitstellung von PC-Leistung für rund 800 Mitarbeiter der BSHG-Zentrale in München ist die Aufgabe der Organisationsabteilung. Gut 400 PCs stehen dafür zur Verfügung, die standardmäßig mit Textverarbeitung (MS-Word) und Tabellenkalkulation (MS-Excel) ausgerüstet sind. Zwei Drittel der installierten Geräte sind AT-Rechner mit 8 oder 12 Megahertz, der Rest und alle Neuanschaffungen sind in der Grundkonfiguration 386SX- oder 386er PCs mit 2 MB Hauptspeicher.

Eigenes Programm bindet unnötig Kapazitäten

Die neuen Computer bilden die Basis für die Strategie, die die BSHG beim PC-Einsatz verfolgt: Auf allen neuen Geräten wird seit dem 1. Mai 1991 Windows 3.0, Word für Windows und Excel 3.0 installiert und eingesetzt. Daneben sind bei vielen Anwendern allerdings noch ältere Word-Versionen und frühere Releases von Multiplan im Einsatz.

Damit diese Werkzeuge an den Arbeitsplätzen der betriebswirtschaftlichen Abteilungen (Personal, Marketing und Vertrieb) effizient zum Einsatz kommen, hat BSHG ein umfangreiches Schulungsprogramm für die Anwender auf die Beine gestellt.

Dies wird seit Juli 1990 zusammen mit CDI realisiert. Jürgen Lambrich, Leiter dieses Schulungsprojektes, begründet das Engagement eines externen Partners: "Wir haben uns für die Zusammenarbeit mit dem Münchner Seminaranbieter entschieden, da es unnötig Knowhow und Kapazitäten bindet, wenn wir selbst ein Schulungsprogramm aufbauen würden."

Für CDI habe auch gesprochen, daß dieser Anbieter in der Bundesrepublik über ein flächendeckendes Netz von Schulungsinstituten verfüge. Damit seien auch Seminare für Teilnehmer aus nahegelegenen BSHG-Produktionsstätten und Verkaufsbüros vor Ort möglich. Die Schulungen finden trotzdem zum Großteil im Münchner CDI-Seminarzentrum statt. "Sicherheit und Selbständigkeit im Umgang mit dem PC", so der BSHG-Projektleiter, "sind das Ziel der Schulungsreihe, innerhalb derer pro Jahr rund 50 Seminare für jeweils rund zehn Mitarbeiter der Vertriebs- und betriebswirtschaftlichen Abteilungen angeboten werden."

Wichtig sei, daß der Projektleiter beim Seminaranbieter das Arbeitsplatz-Umfeld der Teilnehmer genau kenne: "Projektleiter und Instruktoren müssen hinter unserer PC-Philosophie stehen", betont Lambrich. Dazu gehöre, daß die Computertrainer mit der Hard- und Software-Umgebung bei der BSHG vertraut sind und Randthemen nicht vernachlässigen: "Hier muß auch mal über das Plattenschutzprogramm oder die Datensicherung gesprochen werden."

Für die Teilnehmer wurde von BSHG und CDI ein spezieller Seminarkatalog entwickelt, aus dem die Mitarbeiter des Hausgeräte-Herstellers die für sie günstigsten Seminartermine auswählen können. Ihr Seminar buchen die Mitarbeiter zentral über die Personalabteilung. Das Programm ist auf die bei der BSHG eingesetzten PCs und Standardprogramme zugeschnitten.

Besonderer Wert wurde auf die künftig bei allen Neuinstallationen eingesetzte Betriebssystem-Erweiterung Windows 3.0 gelegt. Im Laufe des Jahres 1991 werden Schritt für Schritt neue Windows-3.0-Applikationen zur Textverarbeitung, Datenbankverwaltung und Business-Grafik in das Seminarprogramm aufgenommen. Darüber hinaus können die Mitarbeiter noch Seminare zu Dbase besuchen. Für Anwender von nicht standardisierten PC-Programmen besteht die Möglichkeit, auf das übrige Seminarangebot von CDI zuzugreifen.

Inhaltlich sind bei den Seminaren die Termine für Einsteiger und Fortgeschrittene klar getrennt. Der Trend geht allerdings zu sogenannten Umsteigerseminaren, etwa für Anwender von Multiplan zu Excel oder von Chart zu Designer. "Für die Zukunft planen wir, die Seminare für die fortgeschrittenen Anwender in Form von Workshops abzuhalten, in denen dann möglichst abteilungsbezogen spezielle Probleme und Fragestellungen behandelt werden", erläutert Lambrich seine zukünftige Zielsetzung.