Mit Gobi soll das Notebook zum Mobilfunk-Multitalent werden

26.10.2007
Der Chiphersteller Qualcomm will einen Chip entwickeln, der alle relevanten Mobilfunkstandards unterstützt.

In der global agierenden Wirtschaft haben Geschäftsreisende derzeit ein Problem: Die in den Notebooks eingesetzten Mobilfunktechniken zur Datenübertragung lassen sich nicht überall nutzen. So besitzt etwa kaum eines der europäischen Notebook-Modelle integrierte Adapter für das in den USA und Teilen Asiens weit verbreitete EV-DO. Umgekehrt fehlt in Geräten für diese Märkte häufig die Unterstützung von UMTS, HSDPA und HSUPA. Dieses Problem will Qualcomm nun mit dem Chip "Gobi" adressieren. Der für Notebooks konzipierte Chip soll beide Mobilfunkstandards beherrschen.

Allerdings ist Gobi für Qualcomm mehr als nur ein neuer Chip. Laut Greg Raleigh, Vice President bei Qualcomm, soll sich Gobi als ein neuer Markenname etablieren, der dem Käufer signalisiert, dass er mit seinem Notebook so gut wie jedes Mobilfunknetz nutzen kann - ein Marketing-Ansatz, der stark an Intels Centrino-Idee erinnert. Auch sonst wirkt die gesamte Gobi-Strategie wie eine Anti-Intel-Kampagne. So will Qualcomm zwar künftige Techniken wie LTE mit Gobi unterstützen, dem von Intel stark gepushten Wimax zeigt man dagegen die kalte Schulter. Und dies, obwohl das Verfahren erst kürzlich offiziell in den Reigen der 3G-Techniken aufgenommen wurde. Ein Schritt, den Raleigh unter anderem damit begründet, dass Wimax nur aufgrund der riesigen Marketingbudgets eine so hohe Aufmerksamkeit bekommen hätte. Ansonsten zähle Wimax für das Gros der Mobilfunkanbieter nicht selbstverständlich zum Migrationspfad. Letztlich, so Raleigh weiter, verstehe Intel die Carrier-Welt nicht. (hi)