Für K- und T-Modelle

Mit geclusterten Servern peilt HP kommerzielle Anwender an

24.05.1996

Mit dem Modell "EPS 21", das auf den K-Systemen der Business-Server-Linie von HP aufbaut, stellt das Unternehmen das erste Mitglied seiner Enterprise-Parallel-Server-Familie vor, das dezidiert den kommerziellen Aufgabenbereich anpeilt. Eine bereits Anfang 1996 präsentierte "EPS-20"-Maschine bleibe, so die Firmenaussage, auf das technisch-wissenschaftliche Umfeld beschränkt. Als Begründung führte HP die eher geringe Bandbreite des Systems an.

In beiden neuen Modellen setzen die Kalifornier demgegenüber Glasfaserleitungen ein, die eine Bandbreite von 1 Gbit/s erzielen sollen. Dies wäre eine zehnmal schnellere Verbindung als die FDDI-Technologie, die noch in den EPS-20-Rechnern verwendet wird.

Bei dem im Juni zur Ankündigung anstehenden EPS-21-System lassen sich maximal 16 K-Server mit jeweils bis zu vier HP-PA-RISC-Prozessoren zu einer Konfiguration mit 64 CPUs zusammenschließen. Das für Herbst avisierte T-Modell be- sitzt statt vier bis zu 14 Prozessoren pro Server. Bei HPs Lösung handelt es sich also im Prinzip um Symmetrische-Multiprozessor-(SMP-)Maschinen, die über ein Cluster zu einem größeren Parallelverbund beziehungswei-se einem massiv-parallelen System verknüpft sind. Hersteller wie beispielsweise AT&T mit den "5100M"-Maschinen oder Digital Equipment mit den geclusterten "Alphaserver-8400"-Systemen verfolgen ein ähnliches Konzept.

HP besitzt zudem mit den "Exemplar"-Systemen - hervorgegangen aus der Kooperation mit der Convex Computer Corp. - selbst eine MPP-Maschine, die auf geclusterten SMP-Rechnerknoten basiert.

HP konnte auch bislang schon K-Rechner miteinander verbinden. Wesentliche Eigenschaft dieser bisherigen Cluster-Technologie ist aber, daß sich bei ihr zwei miteinander verbun- dene Systeme als Ausfallschutz gegenseitig absichern. Sie arbeiten nicht als logisch einheitliche Lösung. Demgegenüber stellt sich ein EPS-Cluster-Verbund für den Anwender als ein Gesamtsystem dar, dessen Prozessoren alle Ressourcen im Cluster gleichberechtigt nutzen können. Während diverse Hersteller übrigens auf NT als Betriebssystem der Wahl setzen, will HP NT bislang nur auf seinen geclusterten "Netserver-LX"-PC-Servern einsetzen.