Die folgenden Beispiele kommen von Rob McGovern, dem Gründer der Karriere-Portale Jobfox und CareerBuilder und Autor von Bring Your 'A' Game: The 10 Career Secrets of High Achievers. In vielen Bewerbungsschreiben hat er sieben Floskeln gelesen.
1. "Verantwortlich für …"
Für den Karriere-Experten Rob McGovern ist dies eine der schlimmsten Floskeln – denn sie verschweigt Arbeitgebern die Erfolge, die man mit seiner Verantwortung erreicht hat. In einer schlechten Bewerbung steht, dass man für das Rechenzentrum, das Netzwerk oder die Arbeitsplätze verantwortlich war.
In einer guten heißt es stattdessen: "Ich habe ein modernes Wide-Area-Network aufgebaut, das X Firmen ermöglicht, ihre Bestellungen fünfmal schneller zu verarbeiten. Mit unseren Telekommunikationsanbieter handelte ich neue Verträge aus und senkte so die Kosten um X Euro. Vier Rechenzentren auf ein einziges zu reduzieren, bringt uns pro Jahr X Millionen Euro."
2. "Ich führte ein Team von x Mitarbeitern"
Solche Zahlen sind zwar wichtig, sagen aber wenig über Qualitäten eines Bewerbers in der Personalführung aus. Besser dran ist laut McGovern der Bewerber, der auch die Zahl seiner Neueinstellungen angibt und wie hoch die Fluktuation in seiner Abteilung war. "Arbeitgeber wollen Manager, die gute Leute holen und behalten."
3. Fachjargon des alten Arbeitgebers
Vor allem Bewerber, die von IBM kommen, treiben McGovern mit firmenspezifischem Fachchinesisch in den Wahnsinn. "Sie nutzen Formulierungen, die man nur bei IBM versteht: Mitglied im JTAM Team für die VSC Umstellung. Was zum Geier heißt das?"
4. "Referenzen auf Anfrage"
Dafür hat McGovern nur eine Antwort: "Duh", übersetzbar mit "D‘oh" wie bei Homer Simpson oder einfach "Autsch". Offensichtliches braucht man nicht extra zu erwähnen. Denn welcher Bewerber bekommt eine Stelle, wenn er auf Anfrage keine Referenzen liefern kann?
5. Dinge, die nichts mit dem Job zu tun haben
Spielen Sie mit Begeisterung Golf, engagieren Sie sich in Ihrer Kirchengemeinde? Schön, aber es hat für McGovern nichts in der Bewerbung zu suchen. Für ihn sind solche Angaben reine Platzverschwendung. Lieber sollten Bewerber den Platz nutzen, um ihre Arbeitgeber in spe mit bisherigen Leistungen zu beeindrucken, die für den Job eine Rolle spielen – nicht mit ihrem Handicap.
6. Die neueste Mode: Ein Absatz nur mit Keywords
"Eine schlechte Angewohnheit von Technik-Experten ist, einen ganzen Block mit technischen Schlüsselbegriffen zu füllen", sagt McGovern. Sie spekulieren darauf, dass spezielle Bewerbungsscanner auf eben diese Schlüsselbegriffe aus sind – und Bewerbungen aussortieren, die sie nicht enthalten. Dumm nur, dass diese Programme mittlerweile recht clever sind. Sie erkennen Keyword-Blöcke und ignorieren sie einfach.
7. Sie setzen auf Klischees
Ergebnisorientiert. Ein Blick für's Detail. Teamplayer. Führungskraft mit Visionen. Das sind ein paar der häufigsten Floskeln, die McGovern in Bewerbungen finden. So häufig, dass sie kaum noch etwas aussagen. Auch hier gilt: Bleiben Sie konkret. Füllen sie die Beschreibung mit Leben. Sind sie eine Führungskraft mit Visionen? Oder haben Sie im Qualitätsmanagement den Kurs auf ISO 9000 gesetzt und mit 15 Kollegen eine Mission gestartet, die dieses Ziel erreichen sollte?
- Wie Sie im Online-Interview richtig agieren
Immer mehr Unternehmen und HR-Abteilungen gehen dazu über, Bewerbungsgespräche mit Kandidaten via Videokonferenz zu führen. Was bei virtuellen Interviews zu beachten ist, lesen Sie hier. - Technik testen
Testen Sie im Voraus die Technik - und planen Sie, für den Fall, dass ein technisches Problem auftritt, einen zeitlichen Puffer ein. Treten Sie dem virtuellen Meeting bereits einige Minuten früher bei, um Ihre Verbindung zu testen und den optimalen Standort für die Videoübertragung zu finden. - Für Gesprächsdynamik sorgen
Stellen Sie sicher, dass alle Beteiligten des Gesprächs ihre Rolle kennen und wissen, auf was sie ihre Aufmerksamkeit richten sollen. Das sorgt für eine dynamischere und überzeugendere Interview-Erfahrung, die sowohl für Sie als auch für den Kandidaten ein aufschlussreiches Gespräch mit echtem Mehrwert schafft. - Eine ruhige Gesprächsatmosphäre schaffen
Suchen Sie einen ruhigen, privaten und gut beleuchteten Ort, der frei von möglichen Unterbrechungen ist. Schalten Sie Ihre Messaging- und E-Mail-Benachrichtigungen aus, damit Sie während des Gesprächs nicht abgelenkt werden. - Kamera immer auf on
Kameras sollten immer eingeschaltet sein, und während einer der Teilnehmer spricht, sollten Sie die Stummschaltung aktivieren, um jegliche Hintergrundgeräusche zu minimieren. - Auf die Körpersprache achten
Achten Sie während des Gesprächs sowohl auf Ihre als auch auf die Körpersprache der Teilnehmenden. In einem virtuellen Interview sind nicht alle Körperbewegungen und -signale ohne Weiteres wie in einem persönlichen Gespräch erkennbar - was diejenigen Signale und Bewegungen, die erkennbar sind, umso wichtiger macht.