Hardware

Mit diesen 5 Tipps lebt Ihr alter Laptop länger

22.10.2022
Von 
Steffen Zellfelder ist freier Diplom-Journalist (FH) aus Bonn. Als Experte für Trends und Themen aus den Bereichen Software, Internet und Zukunftstechnologie konzentriert er sich auf die Schnittstelle zwischen Mensch und IT.
Kleine Wartung, großer Nutzen: Mit diesen 5 Tipps halten alte Laptops länger durch. Leistungsverlust, lange Bootzeiten und kränkelnde Akkus bekommen Sie damit in den Griff.
Foto: Wachiwit - shutterstock.com

Kommen Laptops in die Jahre, zeigt sich bei vielen Nutzern ein ähnliches Bild: Ladezeiten ziehen sich in die Länge, das Gerät reagiert zunehmend träge, wird laut oder heiß. Viel Freude hat man an der Nutzung dann nicht mehr. Es gibt aber gute Nachrichten: In vielen Fällen geht die Performance-Schlappe nicht auf beschädigte Hardware, sondern nur auf mangelnde Wartung zurück. Und die ist im Grunde ganz einfach. Hohe Kosten für eine Neuanschaffung oder den kostspieligen Besuch im Servicecenter können Sie sich mit diesen 5 einfachen Tipps oft sparen.

1. Staub und Wärmestau in den Griff bekommen

ommen Laptops in die Jahre, macht sich das oft zuerst an den Lüftern bemerkbar. Bei Millionen von Umdrehungen haben sie oft jede Menge Staub eingesammelt. Sehen Sie sich alle Lüfter des Gerätes einmal genau an, auch im Gehäuseinneren. Achten Sie darauf, ob sich die Lager noch leise und gleichmäßig drehen und ob die gewünschten Luftströme entstehen.

Mit einem Staubsauger können Sie angesammelten Staub dann vorsichtig entfernen, denken Sie dabei auch an die Lüftungsschlitze. Solche einfachen Reinigungen sollten Nutzer übrigens regelmäßig durchführen, egal wie alt der betroffene Laptop ist. Wichtig: Schalten Sie das Gerät auf jeden Fall ab, bevor Sie sich an die Reinigung machen.

2. Software optimieren und Speicherplatz freigeben

Neben der Hardware lohnt es sich auch, die Software zu entstauben. Wer die Zeit und das Knowhow hat, kann mit einer Neuinstallation des Betriebssystems oft am meisten erreichen. Das ist zwar etwas aufwendiger, gibt dem System aber oft auch die meiste Leistung zurück. Wie man eine Neuinstallation sicher und sauber über die Bühne bringt, ohne dabei wichtige Daten zu verlieren, lesen Sie hier.

Doch auch ohne gleich schwere Geschütze zu bemühen, können Sie Windows effektiv unter die Arme greifen. Um das System aufzuräumen und zu säubern, steht allerlei Wartungssoftware zur Verfügung.

Auch wenn Festplatten fast voll sind, kommen Laptops schnell in Atemnot. Im Windows-Explorer können Sie mit einem Rechtsklick auf den jeweiligen Massenspeicher nachsehen, wie viel Speicherplatz dort aktuell noch verfügbar ist. Werden da mehr als 90 Prozent als belegt gemeldet, dann sollten Sie den Papierkorb leeren und ungenutzte Programme großzügig deinstallieren.

3. Akku schonen oder (im Notfall) austauschen

Eine der wichtigsten und oft am meisten strapazierten Komponenten mobiler Geräte ist der Akku. Wenn Laptops in die Jahre kommen und viel genutzt bzw. häufig geladen werden, dann wird das Kernbauteil unweigerlich in Mitleidenschaft gezogen. Die Lösung für solche Probleme ist leider nicht so einfach: Die verlorene Leistung einer Batterie bekommen Sie nämlich mit keiner Wartung der Welt zurück. Liefert der Akku für den netzfreien Betrieb nicht mehr ausreichend Energie, müssen Sie tatsächlich über einen Austausch nachdenken.

Bis es soweit ist, können Sie Ihrem Akku aber einfach und effektiv unter die Arme greifen:

Lassen Sie Ihren Akku nach Möglichkeit nicht vollständig leer werden. Selbst nach dem Ausschalten des Gerätes entlädt sich ein Akku langsam von alleine weiter. Weil eine sehr niedrige Ladung auch mit sehr niedriger Spannung in der Batterie einhergeht, sollten Sie solche Zustände möglichst vermeiden - oder nur vorübergehend zulassen.

100% Ladung nicht dauerhaft halten: Genau wie eine niedrige Spannung, ist auch eine zu hohe Spannung Gift für den Akku. Bleibt das Gerät dauerhaft eingesteckt, verweilt auch der Akku immer am Kapazitätslimit - und das beschleunigt seine chemische Alterung. Einen besonderen Dienst erweisen Sie dem Akku, wenn Sie ihn bei dauerhaftem Netzbetrieb aus dem Laptop nehmen. (Vorher am besten zu rund 70 Prozent aufladen.)

Hitze und Kälte meiden: Beides mögen Lithium-Ionen-Akkus gar nicht, Leistung, Lebenszeit und die Kapazität werden von hohen und niedrigen Temperaturen in Mitleidenschaft gezogen.

4. Updates und Upgrades? Ja bitte!

Laptops sollten Sie ab und zu hoch- und herunterfahren, Windows kann dann neue Updates installieren. Sie sollten die Geräte also nicht immer nur im Energiesparmodus "parken", sonst kann sich die Systemsoftware nicht aktualisieren. Auch eine 24-Stunden-Nutzung ist nicht optimal, solcher Dauereinsatz tut der Hardware selten gut, besonders ältere Geräte sind dafür in der Regel nicht konzipiert. Bewegliche Teile wie beispielsweise Lüfter verschleißen zudem unnötig, wenn der Laptop immerzu läuft, aber nicht genutzt wird. Achten Sie auch darauf, dass Software, die Sie regelmäßig verwenden, immer auf dem neuesten Stand ist.

Um hohe Kosten für die Anschaffung eines neuen Laptops zu sparen, können Sie auch niedrige Kosten für ein paar Upgrades am alten Gerät in Kauf nehmen. Lärmende und träge Lüfter können Sie oft günstig tauschen, eine neue Festplatte kann Ladezeiten reduzieren und frischen Speicherplatz bescheren. Auch ein zusätzlicher RAM-Baustein oder der Wechsel zu einer SSD können kleine Wunder bewirken. Welche Steckplätze am Gerät verfügbar sind, können Sie der Webseite des Herstellers oder Ihrem Benutzerhandbuch entnehmen. Ein Upgrade der CPU ist am Laptop leider nicht ohne weiteres möglich.

Tipp am Rande: Wenn Sie Ihren alten Laptop für längere Zeit im Keller gelagert haben oder das Gerät stark abgekühlt ist (z.B. durch Transport im Winter), dann sollten Sie es vor dem Einschalten eine Weile stehen lassen, damit es Raumtemperatur erreichen kann. Denn an kalten Komponenten im Geräteinneren kann es leicht zu Kondensationseffekten kommen, wenn das Gerät von einer kalten Umgebung ins Warme kommt. Beim Einschalten drohen dann Kurzschlüsse und ernste Schäden. Das gilt übrigens für alle elektronischen Geräte.

5. Zubehör schützt Geräteperipherie

Laptops bringen das wichtigste Zubehör eines PCs schon mit, das ist auch eine ihrer größten Stärken. Touchpad, Tastatur oder Display - die mobilen Geräte haben die Peripherie bereits an Bord. Leider ist dieses All-in-One-Prinzip auch eine zentrale Schwäche beweglicher Computer. Denn wenn eine der genannten Komponenten kaputtgeht, wird erstmal der ganze Laptop unbrauchbar.

Solche Verschleißerscheinungen lassen sich leicht vermeiden, wenn man externes Zubehör anschließt: Auch ältere Monitore können Sie oft problemlos mit ihrem Laptop verbinden. Sollten die Anschlüsse nicht passen, stehen preiswerte Adapter zur Verfügung. Damit schonen Sie das mobile Display und erzeugen oft auch ein besseres sowie größeres Bild. Mit einem USB-Keyboard oder einer zusätzlichen Maus können Sie die Geräteabnutzung ebenfalls stark bremsen und gleichzeitig die Bedienung verbessern.

(PC-Welt)