Ab August weltweit verfügbar

Mit dem I-Mac kehrt Apple zu alten Tugenden zurück

15.05.1998

Die Ankündigung des "I-Mac" war Apple eine ganztägige Umgestaltung seiner Web-Site wert: Wer am 5. Mai www.apple.com aufrief, wurde mit "Pro. Go. Whoa." begrüßt. Weiter hieß es: "Sie haben den großen Augenblick in Woodstock verpaßt, die Mondlandung und Geraldos Eröffnungsfeier der Al-Capone-Gruft. Dann verpassen Sie wenigstens nicht, was hier heute mittag angekündigt wird." Und das war in der Tat interessant: Neben neuen Build-To-Order-Notebooks mit Power-PC-G3-Prozessoren (siehe Seite 40) hat Apple unter der Ägide von CEO Steve Jobs erstmals seit Jahren wieder einen Kompakt-Mac im Angebot, mit dem die Company einst 1984 ihren Kultstatus begründete.

In einem durchgestylten Gehäuse - das Industrie-Design war seit je her eine der Stärken der Apfel-Company, nicht zuletzt dank der intensiven Kooperation mit Hartmut Esslingers "Frogdesign" - haben die Entwickler eigentlich alles untergebracht, was ein PC-Anwender heute braucht. Zur Ausstattung gehören ein auf 233 Megahertz getakteter Power-PC G3 mit 512 KB Second-Level-Cache, ein integrierter 15-Zoll-Bildschirm mit 1024 x 768 Pixel Auflösung, 32 MB Hauptspeicher sowie eine Festplatte mit 4 GB Kapazität und vorinstalliertem Mac-OS 8.1.

Daneben beherbergt der I-Mac ein CD-ROM-Laufwerk mit 24facher Standardgeschwindigkeit, einen 100Base-T-Ethernet-Adapter, integrierte Stereolautsprecher und ein Modem mit 33,6 Kbit/s - allerdings kein Diskettenlaufwerk.

Für die Anbindung von Peripheriegeräten gibt es unter anderem eine Infrarot-Schnittstelle nach Irda-Standard und zwei Universal-Serial-Bus-Anschlüsse. Die Bauweise und die hohe Integration könnten allerdings bei Benutzern zu Problemen führen, wenn sie Erweiterungen oder Reparaturen vornehmen wollen - ein immanentes Problem aller kompakten Geräte. Zum Softwarelieferumfang gehören Microsofts "Internet Explorer 4", AOL-Software, "Apple Works" (ehemals "Claris Works"), die Finanzsoftware "Quicken 98" sowie die Datenbank "Filemaker" und diverse Spiele. Ab August soll es den I-Mac weltweit zu kaufen geben. Rechnet man noch einen Monat für die Lokalisierung hinzu, scheint September 1998 hierzulande realistisch. Der Preis dürfte sich um 3000 Mark bewegen - in den USA liegt er mit 1299 Dollar deutlich darunter.