Citrix Systems betreibt die Kommerzialisierung des einst offenen Virtualisierungsansatzes Xen. Neben VMware und Microsoft ist der US-Hersteller der dritte Anbieter im Bunde für professionelle Virtualisierung von Rechenzentren. Vor kurzem hat man das amerikanische Start-up Cloud.com übernommen, das sich einen Namen bei der Einrichtung von Private Clouds gemacht hatte.
Mit der Produktreihe CloudStack unterstützt Cloud.com die Einrichtung und Verwaltung kostengünstiger Cloud-Dienste, wie Citrix als Begründung für die Übernahme mitteilte. Die Cloud.com-Lösungen basieren demnach auf einer offenen Architektur: Nach der früheren Übernahme von XenServer bewegt sich Citrix damit erneut an der schmalen Scheidelinie zwischen den Open-Source-Entwicklungen für eine größere Community und der Kommerzialisierung von deren Projekten.
Citrix zielt mit der Übernahme auf den Ausbau privater Cloud-Installationen in den Unternehmen. Der ganze Hype um Cloud Computing scheint sich nun auch bei anderen Anbietern auf die Nutzung des Service-Prinzips innerhalb der Unternehmen zu konzentrieren. Von den großen Public-Cloud-Projekten ist kaum noch die Rede, nachdem sich die meisten Anwender sehr zurückhaltend zeigen und weiterhin auf den Betrieb einer eigenen IT-Infrastruktur setzen.
Kaufpreis angeblich bei 500 Millionen Dollar
Für den Ausbau der Private-Cloud-Stratgie hat Citrix, wie inoffiziell bekannt wurde, offenbar den beträchtlichen Kaufpreis von etwa 500 Millionen Dollar für ein Start-up auf den Tisch gelegt. Das dürfte sich für die bisherigen Anteilseigner und die involvierten Venture Capitalists auf jeden Fall gelohnt haben. Alle 70 Mitarbeiter des Start-ups wurden übernommen und in die neu geschaffene Business Unit "Cloud Platforms Group" integriert. CloudStack soll jetzt als "Citrix CloudStack" vertrieben werden.