Millionen-Aufwand unter Beschuß:

Mit CLAB klappt's nicht

12.09.1975

GARBSEN - Dem Landesrechnungshof in Hildesheim ebenso wie dem niedersächsischen CDU-Generalsekretär Haaßengier mißfällt das Schul-Rechenzentrum des niedersächsischen Kultusministeriums in Garbsen: sie bezweifeln, daß sich der Aufwand (Jahresmiete für Hardware allein eine Million Mark) lohnt. Für das Projekt CLAB ("Computer lösen Aufgaben im Bildungswesen") hat Niedersachsen einschließlich 850 000 Mark Bundeszuschuß, bisher rund 2,7 Millionen Mark auf gewendet. Im Mai waren erste Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt worden - jetzt kritisiert Haaßengier, daß die geplante landesweite Schuldatei bisher nur für wenige Schulen und die Lehrerdatei nur für Gymnasiallehrer aufgestellt seien und die automatische Stundenplanerstellung überhaupt noch nicht realisiert wurde.

Zur Erfassung der Daten aller Garbsener Schulen (das Rechenzentrum ist in der integrierten Gesamtschule Garbsen untergebracht) sei das System Unidata 7740 mit 256 KB zu groß, für die gesamten niedersächsischen Schulverwaltungsdaten aber zu klein. Der Computer, an den auch 30 Datensichtgeräte für Computer unterstützten Unterricht - mit Verwendung der Siemens-Sprache Lidia - angeschlossen sind, war von Siemens 1972 für ein Jahr kostenlos zur Verfügung gestellt und dann 1973 vom Land Niedersachsen angemietet worden.

Das zuständige Kultusministerium mag sich vorläufig nicht äußern: Haaßengiers Anfrage müsse erst im Parlament beantwortet sein und zur Kritik des Rechungshofes könne man erst nach Vorliegen von dessen Jahres-Bericht Stellung nehmen. -py