Weltweite Manager-Umfrage von IDC

Mit Business Intelligence und Bauch gegen die Datenflut

12.03.2008
Viele Abteilungs- und IT-Leiter geben sich trotz rasant wachsender Datenmengen in ihren Unternehmen gelassen. Sie halten viele Daten für unnütz oder manuell auswertbar. Andere schwören auf BI-Lösungen.

Offenbar bereit das Daten Management weltweit IT-Verantwortlichen und Abteilungsleitern unterschiedlich starke Schmerzen. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage von IDC unter rund 1000 Führungskräften in 22 Ländern im Auftrage des Anbieter von Data-Warehouse-Systemen Teradata. Danach gaben zwar 75 Prozent der Befragten an, unter den steigenden Datenmengen zu leiden, aber nur fünf Prozent fühlen sich von deren Verwaltung überfordert. Diese Situation könnte sich aber weiter verschärfen, da laut Aussage eines Drittels aller Befragten immer mehr Daten immer schneller für die täglichen betriebswirtschaftlichen Entscheidungen herangezogen werden sollen.

Wahrnehmung und Wirklichkeit

Als weitere Herausforderung kommt hinzu, dass laut IDC schätzungsweise 95 Prozent aller Unternehmensdaten unstrukturiert sind beispielsweise in Form von E-Mails, Office-Dokumenten oder Bildern (siehe auch "Wissen bereichert die BI-Systeme"). Dadurch erschließt sich der Inhalte der Daten nicht allein durch den Speicherort. Dennoch werden solche Quellen eifrig für die täglichen Entscheidungen genutzt und machen mit 55 Prozent sogar einen Großteil aller genutzten Daten aus. Auf die Frage der Marktforscher, wie sie denn aus den unstrukturierten Daten die benötigten Informationen herausholen würden, hieß es ausweichend man verwende "manuelle Methoden". Erstaunlich ist auch, dass die Führungskräfte dennoch recht genau zu meinen wissen, dass über 50 Prozent aller verfügbaren Daten unnütz für die Entscheidungsunterstützung sind und so die Datenberge weit weniger bedrohlich anmuten. Und noch eine andere Aussage gibt zu denken: In der Studie bewerten ein Drittel der Unternehmen den Zugriff auf Echtzeit-Informationen, also auf Daten in ihrer aktuellsten Form, als "sehr wichtig". 78 Prozent hatten auch den entsprechenden schnellen Zugriff auf solche Daten. Doch nur 13 Prozent der Befragten bezeichneten ihre Möglichkeiten, dank dieser schnellen Informationen auch schnell zu entscheiden, als "hervorragend".

BI ist geschäftskritisch

Doch auch bei den Führungskräften wächst der Wunsch nach dem breiteren Einsatz von Business Analytics, wie IDC Werkzeuge für Business Intelligence und Corporate Performance Management umschreibt. Mehr als die Hälfte gab an, heute entsprechende Lösungen zu nutzen. Wie wichtige diese Systeme sind zeigt sich auch daran, dass 64 Prozent der Befragten mit einer deutlichen Beeinträchtigung des Geschäftsbetriebs rechnen, falls ihr BI-System für einen Tag ausfallen sollte. 21 Prozent sähen sogar schon nach einer Stunde Probleme auftreten. Andererseits schätzen die Befragten, dass tagtäglich immer noch rund ein Drittel der Entscheidungen ohne entsprechende Datenbasis aus dem Bauch heraus gefällt werden. (as)