Projekt-Management

Mit Artemis sollen IT-Abteilungen ihre Projekte auf Vordermann bringen

30.05.2008
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany
Das Softwarehaus Artemis entwickelt komplexe Programme, die Firmen beim Portfolio- und Projekt-Management helfen sollen. In Deutschland will die Firma vor allem mit IT-Abteilungen großer Unternehmen ins Geschäft kommen. Hierzulande übernimmt nun das IT-Dienstleistungsunternehmen TUI Infotec den Verkauf, Beratung und Support der Applikationen.

Anders als reine Projekt-Management-Programme wie etwa "Microsoft Project" stellt das Artemis-Produkt nach Herstellerangaben firmenweit nutzbare Funktionen und eine zentrale Datenhaltung zur Verfügung, um eine Vielzahl an Projekten zu steuern. Unternehmen sollen das Werkzeug zum einen für operative Aufgaben des Projekt-Managements verwenden. Aber auch dazu, um von der Firmen- und Marktstrategie ein Investmentportfolio abzuleiten, Programme zu definieren und die sich daraus ergebenden Projekte bezüglich Kosten, Zielen und Terminen zu überwachen. Hinzu kommen Auswertungen und Berichtsfunktionen, dazu zählen Dashboards für Führungskräfte.

Web-basierendes Projekt-Management

Auf Grundlage des Web-basierenden Grundsystems ("Artemis 7") bietet Artemis drei vorkonfigurierte Applikationen an: "New Product Development", "Investment Planning & Control" sowie "IT-Management & Governance". Darüber hinaus gibt es mit "Artemis Toolset 9000" eine Mainframe-gestützte Software sowie das Client/Server-System "Artemis Views".

Wie viele andere Spezialanbieter ist auch Artemis nicht mehr unabhängig. Das Unternehmen wurde Juli 2006 von der indischen Softwarefirma Versata gekauft, die wiederrum zum Softwareunternehmen Trilogy aus Austin, Texas gehört. Im Zuge der Übernahme wurden einige Veränderungen vorgenommen. Dazu zählt die Verlagerung der Artemis-Entwicklung nach Indien.

Von der Software macht beispielsweise Nokia Gebrauch, um neue Produkte zu entwickeln. 25.000 Benutzer arbeiten mit der Artemis-Software. Telekommunikationskonzerne wie Telecom Italia setzen Artemis ein, um in der Fülle an neuen Dienstangeboten und den dafür erforderlichen Investitionen den Überblick zu behalten. Banken verwalten mit Hilfe der Software ihr IT-Portfolio.

Erst 30 Kunden in Deutschland

Im deutschsprachigen Raum ist die Kundenzahl mit 30 recht überschaubar. Weltweit sind es etwa 2000 Firmen. Zu mehr Verbreitung der Produkte hierzulande soll ein Abkommen mit TUI Infotec sorgen. Der IT-Dienstleister übernimmt das Deutschland-Geschäft nebst den Bestandskunden und leistet für diese Support. Vertreiben und beim Kunden einführen beziehungsweise auf dessen Bedürfnisse anpassen wird TUI Infotec zunächst nur das Artemis-Produkt für das IT-Management. Hier sieht der aus dem Reisekonzern TUI hervorgegangene Serviceanbieter das größte Potenzial. Nach Angaben von Artemis ist in den vergangenen drei Jahren die Nachfrage nach der Applikation für das IT-Management besonders gestiegen. Immer mehr Firmen halten es dem Anbieter zufolge für erforderlich, ihre IT-Vorhaben in Anlehnung an die Firmenstrategie ähnlich zu kontrollieren wie ein Industriebetrieb seine Produktion.

TUI-Infotec-Chef Heinz Kreuzer hat sich vorgenommen, in den nächsten drei Jahren eine zweistellige Zahl an Neukunden für das Artemis-System zu gewinnen. Gegebenenfalls übernimmt das Unternehmen auch den Betrieb der Software im Kundenauftrag. So mancher potenzielle Kunde hat für das IT-Projekt- und -Portfolio-Management selbstgebaute Lösungen im Einsatz - selbst Kreuzers Unternehmen zählt dazu.