Mit Analyse-Tools auf Fehlersuche im Netz

Mit Analyse-Tools auf Fehlersuche im Netz Netzprofis rücken Protokollen zu Leibe

12.03.1999
MÜNCHEN (ave) - Lahmt das Netz, erweisen sich Protokoll- Analysatoren als Hilfen von unschätzbarem Wert. Diese Tools bieten die Möglichkeit, Daten zur Netzauslastung zu erfassen und auszuwerten, um Problemen möglichst schnell auf die Spur zu kommen.

Überlange Antwortzeiten im lokalen Netz verärgern die Mitarbeiter und führen zu Beschwerden beim Administrator. Dieser muß dann nach den Ursachen forschen, wobei er zur Diagnose des Netzes in der Regel auf die Unterstützung durch fortgeschrittene Analyse-Tools baut (siehe CW 38/98, Seite 41).

Lösungen wie der "Sniffer" von Network Associates, Hewlett- Packards "Internet Advisor" oder Flukes "Lanmeter" überwachen den Verkehr zwischen einzelnen Komponenten im Netz. Dabei leisten die Produkte jedoch weit mehr, als bloß verschiedene Protokolle zu decodieren oder die Anzahl der Pakete pro Sekunde zu zählen. Meist verfügen sie über Zusatzfunktionen, die dem Netzadministrator dabei helfen, die Zusammenhänge im Netz zu verstehen. So schlüsseln moderne Lösungen die gesammelten Daten etwa nach den "Top Talkers" (die Rechner, die den meisten Datenverkehr erzeugen) auf oder identifizieren Probleme im Netzwerk (beispielsweise Kollisionen oder verlorengegangene Pakete). Auch längerfristige Entwicklungen stellen dank sogenannter Trendreports kein Problem dar. Sie erlauben, Entwicklungen im Unternehmensnetz rechtzeitig zu erkennen - dadurch ist der Administrator in der Lage, rechtzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen zu treffen.

Bei der Netzanalyse kann sich der Trend zu geswitchten Netzwerken problematisch auswirken, betont Andreas Stein, System Engineer bei Network Associates. Switches schließen Verbindungen zwischen einzelnen an sie angeschlossenen Segmenten oder Servern nur für die Dauer der jeweiligen Verbindung. Daher sieht ein mit einem Switch-Port verbundener Analysator außer sich selbst und dem Switch keine weiteren Geräte im Netz. Um dennoch den Verkehr analysieren zu können, bedarf es eines kleinen Tricks: Die gerade aktive Verbindung wird auf einen speziellen Analyse-Port gespiegelt. Die Daten werden dann auch an den Analysator geschickt - einem Check auch in geswitchten Umgebungen steht somit nichts mehr im Weg. Anwender sollten daher auf jeden Fall abklären, ob ihre Switches diese Funktion besitzen, bevor sie ihnen mit dem Analysator zu Leibe rücken.

Bei der Arbeit mit Protokollanalyse-Tools erweist es sich zudem als hilfreich, daß fortschrittliche Lösungen auch applikationsbezogene Daten erkennen können. Lassen sich bestimmte Übertragungen schon gleich vom Analysator etwa einer Oracle- Anwendung zuordnen, nimmt dies dem Netzprofi bei der Fehlersuche eine Menge Arbeit ab.