Mit 2,5 Millionen Mark Unterstützung:DEC und Uni Karlsruhe forschen gemeinsam

08.02.1985

KARLSRUHE (lo) - "Netzwerk und Kommunikationssoftware" sind Motto eines gemeinsamen Forschungsvorhabens zwischen der Digital Equipment GmbH (DEC), München, und der Universität in Karlsruhe. Die wissenschaftliche Arbeit unterstützt DEC mit 2,5 Millionen Mark sowie Preisnachlässen bis zu 50 Prozent auf Hardware.

Die längerfristige Zusammenarbeit soll über die zunächst vertraglich vereinbarten zwei Jahre hinausgehen, so der gemeinsame Tenor.

Ein Ziel der Zusammenarbeit laut Universität soll es sein, die Verwaltung komplexer Computernetze zu verbessern. Geplant sind dazu Untersuchungen verteilter Computersysteme sowie der Kommunikationssoftware, um Test-, Programmier- und Steuerungssoftware zu entwickeln. Gedacht ist dabei an eine Art Expertensystem, mit dem der Benutzer bei immer komplexeren Anwendungen das für ihn geeignete Netz finden kann.

Weiterhin steht die Fortentwicklung des Implementierungssystems CIL (Communication Service Implementation Language) auf dem Forschungsplan, das die Erstellung von Kommunikationssoftware unterstützt.

Eine Testanlage für Forschung und Lehre soll installiert werden, mit der neuen Software, Sprachen und Hardwarekomponenten untersucht und beurteilt werden können. Leistungsbeschreibungen über lokale Netze auf Ethernet-Basis, über Software-Migration auf unterschiedlichen DEC-Computern oder über VAX/ VMS in einer Mikroprozessorumgebung einschließlich Cluster und Arbeitsstationen stehen auf dem Untersuchungsprogramm.

DEC will in einem ersten Schritt die bestehende VAX- 11/750-Konfiguration der Karlsruher durch eine zweite Maschine dieses Typs erweitern, wobei die neue Arbeitsstation VAX-station I und Ethernet dazugehören werden, wie die Universität mitteilt.

Zu der Vereinbarung zwischen DEC und der Forschungsstätte zählt als wichtiger Bestandteil ein technisch-wissenschaftlicher Erfahrungsaustausch. Sowohl der Zugriff der Karlsruher Akademiker auf das weltweite DEC-Informationsnetz als auch Meetings von Ingenieuren mit Wissenschaftlern "laufen schon sehr gut", meldet die Universität.

Das DEC-Forschungsförderungsprogramm ERP (External Research Program) wurde vor fünf Jahren in den USA gestartet. In Europa sind die ERP-Aktivitäten im vergangenen Jahr angelaufen und sollen mit 15 Millionen Dollar für das laufende Geschäftsjahr ein Fünftel dessen erreichen, was DEC weltweit für die Forschung in der Computertechnologie bei externen Forschungspartnern einsetzt..

Forschungsschwerpunkte des Europäischen ERP gibt DEC für die Bereiche Kommunikation, künstliche Intelligenz, Arbeitsstationen und CAEM (Computer Aided Engineering and Manufacturing) an.

Digital Equipment mißt dem Wissenstransfer zwischen Forschung und Lehre an den Hochschulen und den unternehmenseigenen Forschungslabors nach eigenen Angaben einen hohen Stellenwert bei. Auch mit anderen deutschen Universitäten wurden von DEC Verhandlungen aufgenommen.