Aktie der Woche

MIS: Derzeit zu teuer

07.07.2000
Von Stephan Hornung*

Eher klassische Softwareaktien zählen derzeit zu den bevorzugten Investments der Fondsmanager am Neuen Markt. Firmen wie Intershop, Parsytec oder MIS konnten auch während der starken Korrektur ihr hohes Kursniveau nahezu halten. Allerdings sind diese nun (zu) hoch bewertet: Die MIS AG feierte im Februar mit 50 Euro ihre Premiere auf dem Börsenparkett und wird nun teilweise mit dem zehnfachen des für das Geschäftsjahr 2000 prognostizierten Umsatzes gehandelt. Hinzu kommt, dass im laufenden Jahr vermutlich rote Zahlen geschrieben werden. 2001 könnte allerdings wieder ein Gewinn je Aktie von rund 1,7 Euro winken. Positiv sind bei dem Anbieter von Business-Intelligence-Lösungen auch das derzeitige Wachstum von rund 50 Prozent und ein allgemein als überzeugend geltendes Produktportfolio zu werten. Gleiches gilt für die Tatsache, dass beim IPO Altgesellschafter keine Aktien abgegeben haben. Auch die jüngsten Quartalszahlen fielen mit einem Umsatz von 10,4 Millionen Euro besser als erwartet aus. Da man sich vorwiegend auf Großkunden konzentriert, ist es aber notwendig, die internationalen Umsätze (im Geschäftsjahr 1999 waren dies nur 11 Prozent der Einnahmen) deutlich auszubauen. Entsprechende Investitionen dürften zunächst aber den Gewinn belasten. Weil die Aktie, wie bereits erwähnt, sehr hoch bewertet ist, drängt sich derzeit kein Engagement auf.

* Die Autoren sind Analysten der CMW GmbH in München. Die hier veröffentlichten Informationen beruhen auf Quellen, die wir für vertrauenswürdig und zuverlässig halten. Trotz sorgfältiger Quellenauswahl und -auswertung können wir für Vollständigkeit, Genauigkeit und inhaltliche Richtigkeit der Angaben eine Haftung nur insoweit übernehmen, als grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz Haftung begründen. Jede darüber hinausgehende Haftung wird ausgeschlossen. Für Angaben Dritter übernehmen wir kein Obligo, Aktienanlagen sind durch stärkere Kursschwankungen gekennzeichnet.