Neue 64-Bit-RISC-Prozessor-Version

Mips Technologie steige mit dem R4400 in RISC-Wettbewerb ein

20.11.1992

MOUNTAIN VIEW/MÜNCHEN (CW) - Es war die Woche der RISC-Systeme: Nachdem DEC mit den Alpha-Systemen antrat, Sun Einstiegs- und Mainframe-Systeme präsentierte und Hewlett-Packard jetzt auch im Low-end-Bereich auf Kundenfang geht, zog die Silicon-Graphics-Tochter Mips Technologies Inc. (MTI) nun mit der Vorstellung des R4400-Prozessors nach.

Bei dem R4000-Nachfolger handelt es sich auch um eine 64-Bit-Technologie-Implementation. Laut MTI soll der Prozessor eine Leistung von über 100 Specmarks erzielen. Dabei ist zu bemerken, daß es sich hierbei lediglich um eine Simulationshochrechnung handelt, die zudem aus den nicht mehr aktuellen Spec-Integer- und Spec-Floating-Point-Benchmarks der 89er-Suiten gewonnen wurden.

Der R4400 ist Pin-kompatibel zum R4000 und wird in den drei Versionen "PC", "SC" sowie "MC" verfügbar sein. PC bedeutet, daß ein Primär-Chache von je 16 KB (Instruktionen- und Daten-Cache) auf dem Chip implementiert ist. SC deutet auf den Sekundär-Cache mit einer Kapazität von bis zu 4 MB hin, und MC bedeutet die Ausrichtung auf Designeigenschaften, die Multiprozessor-Konfigurationen zulassen.

Die R4400-CPUs arbeiten extern je n ach Prozessorvariante (drei werden verfügbar sein) mit 50, 67 beziehungsweise 75 Megahertz und intern mit 100, 134 sowie 150 Megahertz. Die RISC-Chips funktionieren nach der Superpipelining-Technologie, vereinigen mehr als zwei Millionen Transistoren auf dem Chip und gewährleisten 64-Bit-Integer- und Floating-Point-Operationen sowie Register- und virtuelle Adressierung gleicher Größe.

NEC gehört zu den ersten Siliziumproduzenten, die die mit 5 und 3,3 Volt Betriebsspannung arbeitenden Prozessoren herstellen.