Mikrocomputer-Steuerung SP80 von Software Partner entwickelt:

Minis fürs Dosieren und Wiegen zu schwer

30.01.1981

DARMSTADT (je) - Die Wartungsfreundlichkeit und Benutzerakzeptanz des überschaubaren Mikrocomputers übertrifft sogar die der Minicomputer. Diese Feststellung trifft die Darmstädter Software Partner (SP) GmbH, die schon in zahlreichen Fällen Automatisations-Anwendungen mit Hilfe von Prozeßrechnern (Minicomputern) realisiert hat.

In letzter Zeit werden für Automatisations-Aufgaben zunehmend Mikrocomputer herangezogen, konstatieren die Darmstädter. Dazu Geschäftsführer Klaus Amann: "Diesem Trend liegen die Überlegungen zugrunde, daß für bestimmte Anwendungen die Leistungsfähigkeit moderner Mikrocomputer ausreichend ist, der Preis aber günstiger liegt. Diese Überlegung führte auch bei Software Partner dazu, kleinere Prozeßrechner-Anwendungen auf dem Gebiet des Dosierens und Wagens in einigen Pilotfällen mit dem Mikroprozessor Z80 zu realisieren."

Aufgrund der dabei gemachten positiven Erfahrungen richtete SP ein Arbeitsgebiet "Mikrocomputer-Anwendungen" ein Schwerpunkt dieser Entwicklung ist die universelle Mikrocomputer-Steuerung SP/80, die zur Automatisierung technischer Prozesse eingesetzt werden kann. Sie zeichnet sich - so Amann - durch Variations- und Anpassungsfähigkeit aus und wird immer dann eingesetzt, wenn die Anforderungen der Anwendung dies zulassen und keine eindeutige Präferenz des Kunden für einen klassischen Prozeßrechner vorliegt.

Amann unterstreicht diese Aussage mit einem Beispiel einer Steuerung einer Wäge- und Dosiereinheit:

Anlage aus

- zwei Wiegestationen mit je einer Waage mit zwölf Silos,

- einer Flüssigkeitsdosierung mit Dosierpumpe (Impulsbetrieb).

Rechnerfunktionen:

Steuerung der Anlage, gleichzeitig aber Dialogführung (Tastatur, Bildschirm) mit den Funktionen

- Rezepteingabe, -anzeige, -änderung (maximal 39 Rezepte),

- Silocharakteristikeingabe, -anzeige, -änderung,

- Komponentenverbrauch (pro Silo und pro Rezept),

- Uhrzeiteingabe, -änderung,

- Testfunktionen,

- Druckausgabe von Protokollen über obige Funktionen.

Dieses Beispiel wurde von SP in den vergangenen zwei Jahren mehrfach realisiert, anfangs mit Minicomputern. Der jetzt verwendete Mikrocomputer besteht aus einer CPU- und einer I/O-Karte sowie Gehäuse (Tastatur, Bildschirm, Drucker) und Netzteil.

Die Wartungsfreundlichkeit und Benutzerakzeptanz der Mikrocomputer, resümiert SP, übertrifft die der Minicomputer.

Die gegenwärtige Entwicklung bei Software Partner zielt in Richtung noch leistungsfähigerer Steuerungen auf der Basis des Mikroprozessors Z8000. Prophezeit Amann: Größerer Speicherausbau, schnellere Verarbeitungszeiten sowie der Anschluß umfangreicherer Peripherie werden ebenso wie der mächtigere Befehlssatz dazu beitragen, daß der Mikrocomputer in Einsatzgebiete vordringt die heute noch ausschließlich dem Minicomputer vorbehalten sind.