Technik auch für Transistoren geeignet

Mini-Radio aus Nanoröhren empfängt Verkehrsfunk von Baltimore

28.01.2008
Wissenschaftler aus den USA haben ein winziges Radio aus Kohlenstoff-Nanoröhren gebaut und sich damit den Verkehrsfunk von Baltimore angehört.

Von diesem Erfolg ihrer äußerst feinfühligen Forschungs- und Bastelarbeit berichtet die Gruppe um John Rogers von der Universität von Illinois in Urbana­Champaign in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS", online vorab veröffentlicht). Daran beteiligt waren auch Mitarbeiter des US-Rüstungskonzerns Northrop Grumman. Im November 2007 hatten Entwickler um Alex Zettl von der Universität von Kalifornien in Berkeley bereits ein Radio aus einem einzigen Nanoröhrchen gebaut.

Nanoröhrchen sind aufgerollten Graphit-Schläuche, die wenige Nanometer (millionstel Millimeter) dick und einige tausendstel Millimeter lang sein können. Rogers und seine Kollegen bauten die Kernbestandteile des Radios daraus auf, darunter die Antenne, den Radioempfänger und den Verstärker. Dazu nutzten sie eine neue Technik, um Hunderttausende Nanoröhren gezielt zu dünnen Schichten wachsen zu lassen. Zusammengenommen arbeiten die Röhren wie Halbleiter und können in elektronische Bauteile integriert werden, heißt es in "PNAS". Transistoren ließen sich mit dieser Methode in großer Menge und einheitlicher Qualität herstellen, betonen die Forscher. (dpa/tc)