Handy-Designer und Software-Entwickler dürfen sich allmählich freuen. Schluß mit den coolen Gerätestudien extravaganter Handhelds, es darf an Umsetzung und Stückzahlen, an welt- und unternehmensweit einsetzbare Handy-Anwendungen gedacht werden, kurz Mini-Apps.
Sogar älteste Softwaregiganten stellen Schnittstellen zur Verfügung, und die traditionellen Telefonanbieter überflügeln sich gegenseitig mit Kooperationen, die alle auf das eine zielen: Mehrwertdienste für private, aber auch Unternehmenskunden. Ihre Bedrüfnisse werden ohnehin bald sehr ähnlich sein.
Besser war schon lange kein Markt mehr auf Expansion vorbereitet: Hierzulande sind die UMTS-Lizenzen vergeben; andere EU-Länder ziehen nach; Japan offeriert die ersten UTMS-basierten Dienstleistungen im Großraum Tokio. Innovative Reiseagenturen mit Standort Singapur mischen den hiesigen Markt per WAP-Handy auf.
Kein Rucksack mehr ohne Handy-Etui, kein Trolly ohne Laptop-Fach. Die Großeltern der Early Adaptors machen sich auf, die URLs ihrer Enkel unter "Favoriten" zu sortieren. Da ist der Schritt zum WAP-Handy für jedermann nicht mehr groß.
Dass es auf dem einen oder anderen Level des ISO-Sieben-Schichten-Referenzmodells der Kommunikation dennoch Blockaden geben wird, ist klar - beispielsweise bei den genannten Mini-Apps. Zu verlockend sind für die heutigen Marktführer die Aussichten, sich mit angeblichen De-facto-Standards das Wasser auf die eigenen Mühlen des Umsatzes zu leiten. Dieses Verhalten dürfte letztlich die Entwicklung in Richtung weltweit einheitliche Standardisierung zunächst einmal bremsen.
Aber so bleibt den IT-Abteilungen wenigstens ausreichend Zeit, sich auf das Paradigma "Mobile Kunden, mobilere Mitarbeiter" einzustellen. bi