Minderheitsbeteiligte stimmen Verkauf zu Novells Uebernahme der USL ist nach Aktientausch abgeschlossen

02.07.1993

MUENCHEN (CW) - Die Novell Inc. ist 100prozentige Eignerin der System-V-Schmiede Unix System Laboratories (USL). Per Aktientausch uebernahm der Netzwerkspezialist ein Aktienpaket von AT&T sowie die Minderheitsbeteiligungen elf weiterer DV-Unternehmen.

Am 20. Dezember letzten Jahres hatten Novell und AT&T eine Absichtserklaerung zur USL-Uebernahme unterzeichnet (siehe CW Nr. 1/2 vom 8. Januar 1993, S. 1). Dem war am 16. Februar dieses Jahres ein offizieller Uebernahmevertrag zwischen AT&T und Novell gefolgt. Die eigentlich fuer den vergangenen Maerz vorgesehene endgueltige Uebergabe der Aktienpakete hatte sich durch langwierige Verhandlungen mit einzelnen Minderheitsbeteiligten verzoegert. Sun Microsystems fuehrte eine Fraktion an, die eine breitere Industriebeteiligung an USL bevorzugte (siehe CW Nr. 5 vom 29. Januar 1993, S. 7: "Novell kauft USL: Eine Kampfansage an Microsoft").

Novell musste elf mit insgesamt 18 Prozent an USL beteiligte Unternehmen ueberzeugen: Amdahl, Fujitsu, ICL, Institute for Information Industry, Motorola, NEC, Oki Electric, Olivetti, Sun, Tata Consultancy und Toshiba. Am 14. Juni stimmten sie jetzt dem Deal zu.

Ihre USL-Werte sowie die 77prozentige Beteiligung der AT&T an USL tauscht Novell gegen 11,1 Millionen neu ausgegebene eigene Anteile. AT&T besitzt damit fast neun Millionen beziehungsweise drei Prozent der im Handel befindlichen Novell-Aktien, will damit allerdings nicht in die Politik des Netzwerkspezialisten eingreifen.

Roel Pieper wird President und CEO der Novell-Tochter USL bleiben. Er berichtet an Novell-Chef Raymond Noorda. Zugleich wird Pieper Executive Vice-President von Novell.

Univel, die im Dezember 1991 gegruendete gemeinsame Unix- Vertriebstochter von USL und Novell, geht ganz an Novell ueber, soll aber ihre Geschaefte fortfuehren.