Kritik an neuem Bonusprogramm

Millionensegen für Telekom-Manager?

13.07.2001
MÜNCHEN (CW) - Amerikanische Verhältnisse scheint die Deutsche Telekom anzustreben, zumindest was die Entlohnung ihrer Manager betrifft: Diese sollen Prämien in dreistelliger Millionenhöhe bekommen, falls sich die T-Aktie in den nächsten zehn Jahren erholt.

Ob Bonuszahlungen, Abfindungen oder Aktienoptionen - amerikanische Chief Executive Officers (CEOs) lassen sich fürstlich bezahlen für ihren Job. Nicht selten kommen sie auf jährliche Einkünfte in dreistelliger Millionenhöhe wie etwa Michael Dell (272 Millionen Dollar). Auch der Vorstand des einstigen Staatskonzerns Deutsche Telekom soll in den nächsten zehn Jahren groß absahnen. Nach einem Bericht des Magazins "Stern" könnte der Vorstand auf Basis eines Aktienoptionsmodells Prämien von bis zu 340 Millionen Euro kassieren, falls die T-Aktie binnen zehn Jahren auf mehr als 63 Euro steigt. Erreicht sie den alten Höchststand von 105 Euro, winken dem Management sogar bis zu eine Milliarde Euro. Allein Telekom-Chef Ron Sommer würde 400 Millionen Mark bekommen.

Die Telekom weist solche Rechnungen von sich, da dazu ein "idealer Kursverlauf" nötig wäre. Träte dieser ein, würden auch die Aktionäre einen Mehrwert von 320 Milliarden Euro verbuchen können, so ein Telekom-Sprecher gegenüber dem "Handelsblatt", was die Prämien für den Vorstand wieder relativiere. Viele Experten kritisieren das Optionsprogramm der Telekom allerdings heftig, da die Topmanager sogar schon bei einer durchschnittlichen Kursentwicklung Millionenprämien kassieren können.