Wachsendes Interesse an der Servicebranche:

Milliarden-Markt für Support in Sicht

15.09.1989

MENLO PARK (IDG) - Die Softwareanbieter wollen ihr Service-Know-how intensiver vermarkten. Anwender sollen künftig unternehmensspezifische Hilfe teuer bezahlen. Eine Studie der Ledgeway Group prognostiziert, daß in den neunziger Jahren der Umsatz des Service-Marktes die Milliarden-Dollar-Grenze erreichen wird.

So baute der Datenbankanbieter Oracle vor zwei Jahren ein Beratungsteam auf und erreicht inzwischen bereits ein Drittel seines Umsatzes in diesem Bereich. Auch bei Informix, ebenfalls Anbieter eines relationalen DBMS, setzt man auf das Geschäft mit Dienstleistung. "Service ist die beste Methode, sich von der Konkurrenz zu unterscheiden", so Stephen Hill, Marketing-Direktor des Unternehmens. Außerdem weist der Consultingbereich dort die höchsten Zuwachsraten auf und soll däher ausgeweitet werden.

Die Studie der Ledgeway Group Inc., Lexington/Massachusetts prognostiziert für das Jahr 1993 einen Markt von 750 Millionen Dollar in der Projekt-Software-Support-Branche und von 250 Millionen Dollar für PC-Software-Unterstützung. Immer mehr Unternehmen beginnen, so die Marktbeobachter, Support als zusätzliche Einnahmequelle zu sehen.

Viele Softwareanbieter seien jedoch noch unsicher, für welche Serviceleistungen sie Geld verlangen könnten. Die Kunden hätten sich an kostenlosen oder sehr preiswerten Service gewöhnt, deshalb müßten Forderungen für Dienstleistungen "vorsichtig e eingeführt" werden, schränkte Richard Vancil, Gruppenleiter bei Ledgeway, ein.

Die Anwender interessierten sich hauptsächlich für gute Dokumentation, telefonische Beratung und wenn das eigene Know-how nicht ausreicht - weitgehende technische Unterstützung. Systemintegration und Custom-Programmierung, traditionell lukrative Märkte für Drittanbieter, werden in der Studie nicht berücksichtigt.