Trotz Devisenbewirtschaftung:

Mikros finden in Venezuela guten Absatz

26.10.1984

CARACAS (VWD) - Trotz Konjunkturtief, Devisenknappheit und Importbeschränkungen bezeichnen Branchenkenner den Markt für Mikrocomputer in Venezuela auch gegenwärtig als gut. Nachfrage besteht nach Geräten sowohl für persönliche als auch gewerblich-administrative Verwendung in den Fertigungsbetrieben und Büros.

Dem Vernehmen nach werden alle gängigen Fabrikate und Modelle problemlos abgesetzt. Fachleute rechnen mit weiterer Marktexpansion, die sich im Falle eines Erfolges der verschiedenen Wirtschaftsbelegungsmaßnahmen der Regierung noch verstärken könnte.

Marktkenner sind der Ansicht, daß vor allem Fabrikate in Verbindung mit guten Service sich künftig gegen über anderen Erzeugnissen durchsetzen dürften. Am Umsatz von Mikrocomputern für den Haushalt und persönlichen Gebrauch in Venezuela haben Epson (Marktanteil: rund 40 Prozent), Digital (CR-Summa), Decision Mate (Summa Micro) und Apple erhebliche Anteile.

Durch eine umfangreiche Lagerhaltung im Hinblick auf eine optimistisch beurteilte Umsatzentwicklung hatten die Vertriebsfirmen in Venezuela auch nach einer Einführung der Devisenbewirtschaftung zunächst weiter unverändert ihre Verkäufe abwickeln können. Die Unternehmen verzeichnen derzeit allerdings Probleme bei der Devisenzuteilung. So gewährt die Devisenbehörde für den Import mancher Erzeugnisse Präferenzdevisen und für den anderer nicht. Die Zukunft des Marktes für Mikrocomputer, so heißt es in Venezuela, wird jedoch eng mit der Fertigung im Inland verbunden sein.