Staatliche Förderung für Produktion und Anwendung:

Mikroelektronik hinkt hinterher

08.05.1981

BERLIN (VWD) - Produktion und Anwendung der Mikroelektronik in der Bundesrepublik bedürfen der staatlichen Förderung. Dies erklärte der Bundesforschungsminister im VDI-Technologiezentrum in Berlin. Die Bundesförderung wird für die Hersteller mit 60 Millionen Mark angesetzt, die Anwender werden mit 20 Millionen Mark gefördert.

Technologisch könne die bundesdeutsche Industrie auf dem Gebiet der Mikroelektronik mithalten. In der Anwendung hinken die BRD wie Europa insgesamt hinter den USA und Japan her. Dies äußerten Vertreter der Industrie bei dem Gespräch mit dem Minister. Dr. Gert Lorenz, Geschäftsführer der Philips GmbH, nannte dazu folgende Zahlen.

In den USA sind 30 Prozent aller verwendeten elektronischen Teile Mikroprozessoren, in Japan 25 bis 26 Prozent und in Europa nur rund 20 Prozent. Philips werde im übrigen noch 1981 die Produktion eines 16Bit-Mikroprozessors (bisher acht Bit) mit mindestens 100 000 elektronischen Funktionen aufnehmen.

Entscheidend sei - und das wurde von Minister von Bülow, den Vertretern der Industrie und des VDI-Technologiezentrums übereinstimmend betont- die personelle Komponente, um die Anwendung der Mikroelektronik in der Breite zu sichern. Kurzfristig helfe da, so von Bülow, nur die Qualifizierung in den Betrieben. Außerdem wurde aber allseits die Forderung an die Kultusminister laut, dem naturwissenschaftlich-technischen.

Unterricht in den Schulen wiederum mehr Raum zu geben.

_AU: