Mikroelektronik: Europa verliert weiter an Boden

25.04.1997

HANNOVER (CW) - Der Mikroelektronik-Verbrauch wird weltweit bis 2001 um durchschnittlich 15 Prozent pro Jahr zunehmen. Diese Prognose hat der Verband Deutscher Elektrotechniker (VDE) auf der Hannover Messe veröffentlicht. Der Weltmarkt würde demnach bis zur Jahrtausendwende von 132 (1996) auf 265 Milliarden Dollar wachsen; gleichzeitig dürften die Europäer aber bis dahin weitere Marktanteile verlieren.

Schon heute werden, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" die Interessenorganisation zitiert, doppelt so viele Mikroelektronik-Komponenten verarbeitet wie produziert. Der Weltmarktanteil der Europäer beträgt 9,6 Prozent, 1990 waren es noch 11,2 Prozent. Dazu trage Deutschland immerhin rund sechs Prozent bei, hieß es in Hannover.

Größter Hersteller von Mikroelektronik-Komponenten sind laut VDE nach wie vor die Vereinigten Staaten mit einem Marktanteil von 44 Prozent. Die Japaner, mit 37 Prozent die Nummer zwei im Weltmarkt, haben jedoch Marktanteile an die sogenannten Tigerstaaten verloren, die nun mit 9,4 Prozent fast an die Europäer heranreichen. Bedeutendster Abnehmer sind ebenfalls die Vereinigten Staaten (32 Prozent), gefolgt von Japan (26 Prozent), Europa und dem wachstumsorientierten asiatisch-pazifischen Raum (je 21 Prozent).