Interface, Zwischenspeicher und Vor-Prozessor:

Mikro zwischen Mikroskopen

12.04.1979

MÜNCHEN (CW) - Der Mikrocomputer der Medat GmbH, München und Ratingen, speichert die Daten peripherer Meßwertgeber und bereitet sie auf. Dadurch wird der online angeschlossene Zentralrechner entlastet. Einsatzgebiet des Medat-Mikrocomputers sind klinische Labors.

Interface- Zwischenspeicherungs- und Vorverarbeitungsaufgaben hat der Medat-Mikro zu erfüllen. Dazu bedient es sich eines RAM-Speichers von bis zu acht Kilobyte. Als arbeitsplatzspezifische Peripherie können Drucker, Kassetten, Lesepistole Lochstreifen etc. angeschlossen werden. Betriebsdatenerfassung ist ebenfalls möglich.

Der Mikrocomputer wurde entwickelt, damit er als Bindeglied zwischen Analysengeräten und EDV-System eine bessere Nutzung der Rechner-Kapazitäten ermöglicht. Im herkömmlichen Verfahren muß der Zentralrechner erheblichen Speicherplatz bereitstellen, um zur ständigen Aufnahme von Meßwerten bereit zu sein.

Wie Medat beobachtet haben will, stoßen solche Systeme konventioneller Struktur bei drei bis vier online anzuschließenden Meßwertgebern an ihre Leistungsgrenzen, insbesondere in den Fällen, in denen "die sehr hoch eingeschätzte Leistung der verwendeten Prozeßrechner überschätzt wurde". Als Ausweg - so Medat - verzichten dann viele Anwender auf den Einsatz des umfangreichen Hersteller-Betriebssystems und greifen auf eine selbstgestrickte Lösung zurück.

Solchen und ähnlichen Schwierigkeiten soll der anwendungs- und schnittstellenspezifisch programmierbare Mikrocomputer ein Ende bereiten. Darüber hinaus kann er auch einen reibungslosen Arbeitsablauf im Labor herbeiführen, indem mehr Arbeitsplätze einen (voll funktionsfähigen) Online-Terminal-Anschluß erhalten. Mit dem Medat-Laborcomputer arbeiten inzwischen 25 Kunden, wie der Anbieter meldet.

Die Auftragslage ist nach Medat-Angaben ausgezeichnet; Lieferengpässe sind zu erwarten. Seinen Erfolg führt das Haus Medat darauf zurück, daß es sich beim Kunden verantwortlich um die Verknüpfung von Meßdatengebern, Mikrocomputer und Hauptrechner kümmert. Je nach den dabei zu bewältigenden Schwierigkeiten kommt ein Medat-Mikro auf einen Inklusivpreis zwischen 5000 und 7000 Mark.

Informationen: Medat Medizinische Prozeßdatenerfassungs- und Vertriebs GmbH, Abt. Marketing-Vertrieb, Bahnhofstr. 159, 4030 Ratingen 6, Tel.: 0 21 02/6 75 78