Modellversuch der AOK Mettmann:

Mikro untersucht Streßsymptome

16.03.1984

ECHING (pi) - Im Rahmen eines Modellversuchs zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wendet die AOK des Kreises Mettmann bei Düsseldorf ein Mikrocomputersystem zur Untersuchung von Streß an.

Der eingesetzte 8-Bit-Rechner LE 80 von Langer Elektronik, Eching, mit einem CPXM-kompatiblen Betriebssystem wurde zu diesem Zweck mit einer Graphik-Platine mit eingebautem Vektor-Generator erweitert, die eine Bildschirmauflösung von 512 x 512 Punkten und eine Echtzeitdarstellung verschiedener Meßwerte ermöglicht. Weiterhin wurde eine Analogsignalverarbeitung eingebaut. Da alle Meßverstärker sich automatisch an die gegebenen Meßbedingungen anpassen (Auto-Gain), müssen vom Bediener - in der Regel ein Psychologe - keine Offset- oder Verstärkungseinstellungen vorgenommen werden.

Der Rechner dient dazu, Messungen vor, während und nach, von der zur Therapie gehörenden Entspannungsversuche des Patienten vornehmen und auf einem 15-Zoll-Bildschirm sichtbar zu machen. Dabei werden vier Werte gemessen: Die Herzrate, die Atmung, Pulswellenlaufzeit als kontinuierliches, indirektes Maß für den Blutdruck sowie die Fingerpulsvolumen-Amplitude, als Hinweis auf den Grad der peripheren Durchblutung.

Die Messungen können auf Diskette gespeichert und über Matrix-Drucker ausgedruckt werden. Eine 5l/4-Zoll-Diskette mit einer Speicherkapazität von 386 KB erlaubt eine maximale Aufzeichnungszeit von 20 Stunden.

Der gesamte Ablauf ist menügesteuert. In jeder Betriebsart stehen die möglichen Befehle in Kurzform am Monitor, lediglich der Anfangsbuchstabe muß vom Bediener über Tastatur eingegeben werden.

Das 24 KB große, in Pascal modular geschriebene Programm wurde in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München und dem Institut für Therapieforschung, München, entwickelt.

Informationen: Langer Elektronik GmbH, Förholzener Str. 1, 8057 Eching,

Tel.: 089/3 19 20 23 -25