Nixdorf plant neue Produktionsstätte:

Mikro made in Austria?

18.04.1980

WIEN (to) - Die erste Computerfabrik auf österreichischem Boden zu gründen, plant die Wiener Nixdorf-Tochtergesellschaft. Das Placet der Paderborner Zentrale zum Bau einer eigenen Produktionsstätte liegt nach Eigenangaben bereits vor. Noch keine Entscheidung, erklären die Wiener, sei über Standort und Baubeginn getroffen worden.

Die permanente Ausweitung des Betriebes bei einer jährlichen Zuwachsrate von etwa 20 Prozent habe bewirkt, erklärte der Chef der österreichischen Tochter, Dr. Alfred Moser, die Errichtung eines eigenen Computerwerkes in Erwägung zu ziehen. Bisher habe Nixdorf in Wien nur auf dem Dienstleistungssektor gearbeitet. Einzelheiten über das Projekt könne er noch nicht nennen.

Die österreichische Presse allerdings berichtet über handfeste Einzelheiten.

Nach bisher unbestätigten Meldungen soll die neue Fabrik 1000 Mitarbeiter beschäftigen. Diese werden den Personal-Computer LK 3000 produzieren, der ab Herbst ohnehin in Österreich vertrieben wird. Schon im ersten Jahr der Eigenproduktion will die Tochtergesellschaft einen Umsatz von 700 Millionen Schilling erzielen (im vergangenen Jahr betrug er 385 Millionen). Auch über lokale und. zeitliche Pläne gibt sich die Presse informiert: Das Werk wird wahrscheinlich innerhalb von zwei Jahren in Steiermark, Kärnten oder Oberösterreich entstehen, erst in zweiter Linie käme das Bundesland Wien in Betracht.