Miese Stimmung im ERP-Markt

12.04.2005
Die Anbieter halten sich mit Bestandskunden über Wasser. Neue Projekte sind Mangelware.

Das Geschäft mit ERP-Lizenzen ist schwieriger geworden. Das beweist die Insolvenz des Systemhauses BOG, das als umsatzstärkster deutscher Navision-Partner von Microsoft galt. "Die Probleme resultierten maßgeblich aus der ERP-Schiene", sagte BOG-Geschäftsführer Thomas Dillenseger der computerwoche. "Wir sind nicht die Einzigen, die im ERP-Business zu kämpfen haben."

Sorgen bereitet den Anbietern vor allem der Investitionsstau in den mittelständischen Firmen. Viele Händler beklagen, dass die Betriebe ihre Systeme im Zuge der Jahrtausend- und Euro-Umstellung auf Vordermann gebracht haben und deshalb derzeit kaum Projektdruck verspüren. "Ein ERP-System hat eine relativ lange Laufzeit", erklärt Ralf Klenk, Vorstandsvorsitzender der Bechtle AG, die Zurückhaltung.

Derweil hat die Pleite der BOG eine Reihe von Konkurrenten auf den Plan gerufen. Sie versprechen sich von der Übernahme der Mitarbeiter und Kunden Wachstumspotenzial für ihr ERP-Geschäft. Bereits vor der Insolvenz hatte sich Tectura-Chef Jörg Niermann die Axapta-Spezialisten geschnappt. Wer den Zuschlag für den Navision-Bestand der BOG erhält, ist noch offen. Als heißer Kandidat gilt die Allgeier Gruppe. (Ausführlicher Bericht auf Seite 14.) (pg)