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Modellgestützte Anwendungsentwicklung

MID stellt Innovator 2008 vor

24.01.2008
Mit der für das kommende Quartal angekündigten Modellierungsplattform "Innovator 2008" verfolgt MID ein konsequent modellgetriebenes Vorgehen in der Softwareentwicklung.

Das Nürnberger Software- und Beratungshaus MID GmbH hat auf der zurzeit in München stattfindenden Konferenz OOP 2008 die neue Version seiner Modellierungsplattform Innovator präsentiert. Die Neuerungen von Version 2008 fasst der Hersteller damit zusammen, dass die Durchgängigkeit und Transparenz von Entwurfs- und Entwicklungsphasen ausgebaut wurden, ebenso die Konfigurierbarkeit, um das Toolset besser an die Vorgehensmodelle eines Unternehmens anpassen zu können.

Die Neuerungen im Einzelnen:

  • Es gibt jetzt rollenspezifische Zugriffsrechte, die eine feingranulare Zuweisung von Rechten und Rollen je nach der Position des Anwenders im individuellen Vorgehensmodell erlauben. Ein Traceability Wizard ermöglicht es, Modellelemente zueinander in Verbindung zu setzen oder vorhandene Beziehungen zu pflegen. Dies dient der Erkennbarkeit der Modellübergänge sowie des Zusammenhangs zwischen Entwurfsanforderungen (Requirements) und Modellelementen. Die Vorbereitung für den Austausch von Requirements mit RE-Tools über eine RIF-Schnittstelle wird das Konzept einer durchgängigen Modellierung von den Entwurfsanforderungen bis zur fertigen Softwareanwendung verfolgt. Die Standardschnittstelle RIF (Requirement Information Interchange) geht auf Arbeiten der Hersteller-Initiative Software (HIS), einer Aktivität der deutschen Automobilbranche, zurück.

  • Mit der Unterstützung des Kompositionsstrukturdiagramms, das unter anderem extern angebotene Schnittstellen beschreibt, wird der Abdeckungsgrad der UML 2.1 ausgebaut. Innovator 2008 bietet mit dem XMI-Export für UML 2.1 die Möglichkeit, mit ergänzenden Entwicklungswerkzeugen standardkonform nach XMI (XML Metadata Interchange) der OMG (Object Management Group) Daten auszutauschen. Ferner unterstützt die Plattform werkzeugseitig eine Modellmigration von UML 1.4 auf UML 2.1.

  • Neu ist auch die Datenmodellierung auf der "eXcellence"-Plattform von Innovator 2008. Hierzu wird das Konzept der UML-Profile für die Datenmodellierung angewendet. Ein Direktzugriff auf Datenbank-Management-Systeme ermöglicht zusätzlich den Abgleich mit bestehenden Datenbanken.

  • Die automatisierte Dokumentationserstellung wird mit Innovator 2008 erweitert um neue Filterfunktionen, Hierarchisierbarkeit und die Möglichkeit, Tabellen direkt aus den Modellen in Word-Dokumente zu generieren. Die Integration der Modell- und Dokumentationskonfiguration unterstützt die stärkere Verzahnung der individuellen Profile und der erzeugten Dokumentation.

  • Die Edition Innovator 2008 für Embedded Engineering bietet die Wahlfreiheit zwischen objektorientierter und funktionsorientierter Modellierung. Des Weiteren ist die vollständige Unterstützung der Modellierung nach SysML in Vorbereitung.

Ganzheitlicher Modellierungsansatz

Ferner hebt MID hervor, dass mit Innovator und der Modellierungsmethodik "M3" ein konsequent modellgetriebenes Vorgehen vom Anforderungs-Management bis zum Testen möglich sei. Mit M3 sollen sich systematisch die einzelnen Prozessschritte, Modellierungsebenen und Rollen von der ersten Idee bis zur Implementierung beschreiben lassen. Als Schulterschluss mit dem Anforderungs-Management bezeichnet der Hersteller die Integration von führenden Requirements-, Versions- und Change-Management- sowie Sourcecode-Analyse-Werkzeugen. Man erfülle somit die von Prozessreifegrad-Standards wie Spice oder CMMI geforderte Rückverfolgbarkeit zwischen Anforderungen, Modellen und Programmcode.

In Richtung modellbasierendes Testen pflegt MID eine Technologiepartnerschaft zu Imbus. Damit sei eine Modellierung von Testszenarien durch den Fachanwender ebenso möglich wie eine automatisierte Testfall- und Testdatengenerierung aus den Innovator-Modellen in die "Testbench" von Imbus. (ue)