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Microstrategy sieht Krise überstanden

02.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-Softwareschmiede Microstrategy konnte Umsatz und Gewinn im Schlussquartal 2003 deutlich steigern. Wie der Anbieter von Business-Intelligence-Lösungen bekannt gab, kletterten die Einnahmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 23 Prozent und erreichten mit 51,7 Millionen Dollar den höchsten Wert seit drei Jahren. Die Lizenzerlöse stiegen dabei binnen Jahresfrist um 14 Prozent auf 23,4 Millionen Dollar.

Unter dem Strich erzielte Microstrategy einen Nettoprofit von 17,5 Millionen oder 1,02 Dollar pro Aktie verglichen mit einem Plus von 4,6 Millionen Dollar im Vorjahresquartal. Mit einem Gewinnvon 68 Cent je Aktie vor Sonderposten übertraf die Company außerdem die Erwartungen der Wall Street bei weitem. Die Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Pro-forma-Profit von 46 Cent je Anteil bei 45 Millionen Dollar Umsatz gerechnet.

Im Gesamtjahr 2003 verbuchte Microstrategy hingegen einen Nettoverlust von 3,9 Millionen Dollar oder 26 Cent je Aktie, nachdem es im Vorjahr noch ein Profit von 67.4 Millionen oder 3.12 Dollar je Aktie geschrieben hatte. Grund waren jedoch Sonderkosten von 30,5 Millionen Dollar im dritten Quartal für die Deckung von im Zusammenhang mit einer Aktionärssammelklage entstandenen Schulden. Der Umsatz erhöhte sich im Jahresvergleich um 19 Prozent auf 175,6 Millionen Dollar, davon waren 77,2 Millionen Dollar Lizenzerlöse.

"Die Kunden haben erkannt, dass Microstrategy die Probleme überwunden hat", glaubt COO (Chief Operating Officer) Sanju Bansal aus den Zahlen herauszulesen. Nun registriere das Unternehmen wieder einen erfreulichen Zukauf von Softwarelizenzen. Für das laufende Quartal stellt die Company einen Umsatz von 40 bis 43 Millionen Dollar in Aussicht. Der Nettogewinn soll zwischen 2,5 Millionen und 4,5 Millionen Dollar betragen. Im Gesamtjahr 2004 hält das Management einen Umsatz von 185 bis 195 Millionen Dollar sowie einen Überschuss von 28,2 bis 33,2 Millionen Dollar für erreichbar.

Der Business-Intelligence-Spezialist hatte im Jahr 1999 unter anderem Umsätze verbucht, die er noch gar nicht erwirtschaftet hatte. Zudem wurden Aufträge bereits vor dem endgültigen Vertragsabschluss in die Bücher genommen. Als Resultat musste die Company damals ihre Bilanzen revidieren; anstelle des ausgewiesenen Gewinns wurde ein hoher Verlust verbucht. Im Dezember 2000 einigte sich der Data-Mining-Experte mit der US-Börsenaufsicht und mit seinen Aktionären auf Entschädigungszahlungen. (mb)