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Microsofts SMS 2003 geht in den Beta-Test

30.09.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft veröffentlicht heute eine Betaversion der kommenden Version 2003 seines "Systems Management Server" (SMS). Diese wird von Anwendern bereits sehnlich erwartet, denn Version 2.0 ist bereits vier Jahre alt und lässt vor allem bei der Unterstützung mobiler Nutzer zu wünschen übrig. "Die Software erzeugt eine hohe Netzlast und ist nicht Network-aware", klagt beispielsweise Michael Niehaus, IT-Berater bei Marathon Oil im Houston, Texas. Das neue Release, bei Marathon bereits intern im Test, sei deutlich besser und erzeuge nur einen Bruchteil des Traffic.

Zu den wichtigsten Neuerungen im SMS 2003 gehört der auf Windows Update basierende "Binary Intelligent Network Transfer Service" oder kurz BITS. Dieser gestattet die häppchenweise Übertragung von Softwareupdates an mobile Nutzer, wenn deren Netzverbindung gerade nicht durch Websurfen oder E-Mail-Abruf ausgelastet ist. Wird die Verbindung zum Client unterbrochen, setzt BITS den Download später da fort, wo er abgebrochen wurde. "Es kann zwar zwei Wochen dauern, bis das Update da ist, aber letztlich kommt es an", erläutert Niehaus. "Beim SMS 2 ist das eher eine Herausforderung. Da muss man die Leute anrufen und sagen: Wähl Dich mal ein und bleib sechs Stunden online."

BITS funktioniert allerdings nur mit Windows 2000 oder XP auf dem Client, und auch der 6,5 MB große Client für SMS 2003 muss erst einmal installiert sein. Weitere Neuheiten im neuen Microsoft-Server sind enge Verzahnung mit Windows 2000 und dem Active Directory (das aber nicht benutzt werden muss) sowie Verbesserungen im Bereich Software-Inventarisierung und -Metering. Wenn beispielsweise ein Mitarbeiter eine bestimmte Anwendung nicht oder kaum nutze, könne man ihn bitten, diese zu deinstallieren und die Lizenz für jemand anderen freizugeben, so Niehaus.

Nach Aussagen von Produkt-Manager Martin Dey soll die endgültige Version von SMS 2003 in der ersten Hälfte kommenden Jahres erscheinen. Unterstützung für kleinere mobile Endgeräte mit den Betriebssystemen Pocket PC 2002, Windows CE oder Windows XP Embedded wird darin allerdings noch nicht enthalten sein. Diese Funktionalität soll etwa ein Vierteljahr später in Form eines Value Packs nachgereicht werden. Ronni Colville von Gartner hält das für weniger tragisch: "Wireless-Geräte werden zwar benutzt, aber niemand macht damit große Management-Sachen", meint die Analystin. (tc)