Kein Small Business Server mehr

Microsofts SBS-2011-Nachfolger fehlen wichtige Features

01.11.2012
Von 
Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.

Clients an den Server anbinden

Im Gegensatz zum SBS 2011 Standard bietet Windows Server 2012 Essentials einen gravierenden Vorteil: Client-Computer lassen sich über einen Agenten auf dem Server sichern und auf einfachem Weg wiederherstellen. Diese Funktion hat Microsoft vom SBS 2011 Essentials übernommen. Außerdem haben Anwender die Möglichkeit, über ein Web-Portal via Internet mit dem RemoteDesktop auf den eigenen Server zuzugreifen. Auf diese Weise können Anwender die Daten auf ihrem PC mit einem eigenen Tool leicht selbst sichern und wiederherstellen. Das entlastet den Administrator.

Cloud-Sicherung und Apps mit Windows Server 2012

Unternehmen können Daten im Windows Server 2012 Essentials in der Cloud beim Microsoft Online Backup Service speichern. Ebenso lassen sich Daten auf herkömmlichem Weg mit der Software von Drittherstellern oder auf einer lokalen Festplatte mit der Windows-Server-Sicherung wegschreiben.

Über den Menüpunkt Applications greifen Administratoren auf den internen Store für Windows Server 2012 Essentials zu. Über diesen lassen sich Zusatzprogramme und Add-ins installieren. Der Vorteil dieser Add-ins gegenüber anderen Tools besteht darin, dass sie ebenfalls in das Dashboard integriert sind.

Alternative: Windows Server 2012 Foundation

Unternehmen, die kein Dashboard und keine Assistenten benötigen sowie keinen Server brauchen, der automatisch ein Active Directory installiert, sollten sich noch mit dem Windows Server 2012 Foundation auseinandersetzen. Diese Version ist nochmals deutlich günstiger als die Essentials-Variante.

Den geringeren Preis erkauft sich der Anwender aber mit einigen Einschränkungen: Windows Server 2012 Foundation erlaubt maximal 15 angebundene Benutzer. Ferner gibt es kein einheitliches Verwaltungswerkzeug, und der Administrator sollte einiges Know-how mitbringen. Auch Freigaben werden nicht automatisch angelegt, es gibt keinen Web-Zugriff, und es lassen sich keine Daten von Client-Computern sichern. Wer sich aber etwas mit dem Server auseinandersetzt, kann auf den Client-PCs eine Datensicherung einrichten und diese Daten mittels einer Freigabe des Servers sichern. Alle diese Funktionen müssen aber manuell eingerichtet werden.

Dafür ist der Server zusammen mit Hardware verfügbar und kostet wahrscheinlich unter 100 Euro. Ein Windows Server 2012 Essentials wird preislich um die 450 Euro liegen. (hi)