Steigerungsraten verlangsamen sich, aber

Microsofts Quartalsgewinn hat nach wie vor imposante Groesse

23.04.1993

Welche Vormachtstellung die Bill-Gates-Company bei PC- Betriebssystemen hat, unterstreichen die bekanntgegebenen Absatzzahlen eindrucksvoll. Laut Microsoft wurden bislang 25 Millionen Kopien von Windows verkauft. Mittlerweile seien 60 Prozent aller neuen PC-Modelle mit dem vor drei Jahren eingefuehrten Betriebssystem ausgestattet. Auch das legendaere MS- DOS erfreut sich weiterhin grosser Beliebtheit. So sollen von der neuesten Version 6.0 bereits rund zwei Millionen Kopien verkauft worden sein.

In den ersten neun Monaten steigerte Microsoft den Profit gegenueber dem Vorjahr um 38,2 Prozent von 498 auf 688 Millionen Dollar, der Umsatz nahm um 42,1 Prozent von 1,9 auf 2,7 Milliarden Dollar zu. Obwohl sich das Ertragswachstum gegenueber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum verlangsamte - in den ersten neun Monaten des vergangenen Geschaeftsjahres hatte die Steigerungsrate bei 54 Prozent gelegen -, sind die Ergebnisse nach Ansicht von US- Analysten eindrucksvoll. Immerhin, so Rick Sherlund, Analyst bei Goldman Sachs, habe Microsoft die eigenen Prognosen weit uebertroffen. Im vergangenen Jahr waren Unternehmenssprecher einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge fuer das laufende Fiskaljahr von Profitsteigerungsraten von 20 bis 25 Prozent ausgegangen.

Laut Sherlund stehen der Bill-Gates-Company in etwa sechs Monaten nachhaltige Gewinnspruenge ins Haus, weil die Nachfolgeversionen von Microsofts Textverarbeitungs-Programm Word sowie des Tabellenkalkulations-Programms Excel auf den Markt kommen. In gut einem Jahr werde sich darueber hinaus auch Windows NT in Microsofts Ergebnissen niederschlagen.