Microsofts One-stop-Shop

08.02.2007
Im Gegensatz zu einigen anderen IT-Größen hält Microsoft an einer großen CeBIT-Präsenz fest. Im Mittelpunkt der Vorführungen stehen die kürzlich freigegebenen Versionen der Kernprodukte.

Nach einer Serie von wichtigen Produktfreigaben im letzten und in diesem Jahr sind die Schwerpunkte von Microsofts CeBIT-Aktivitäten schon vorgegeben. Die nach mehrjähriger Entwicklung fertig gestellten Windows Vista, Office 2007, Exchange 2007 und Sharepoint Server 2007 erhalten besondere Aufmerksamkeit. Für die nach wie vor einträglichste Software der Redmonder, Windows und Office, gibt es eine Reihe von Demonstrationen zu sehen. Viele dieser Anwendungsbeispiele führen vor, wie die beiden marktdominierenden Produkte in kleineren Unternehmen produktiv eingesetzt werden können.

Microsofts CeBIT-Präsenz

Neben dem Hauptstand in Halle 4 zeigt der Geschäftsbereich Server in Halle 7 auf den Standflächen A38 und A42 Forefront-Lösungen für den ISA Server 2006, Antigen, Whale, FCS (Forefront Client Security) und EHS (Exchange Hosted Services). Zusätzlich ist Microsoft auf der SOA World (http://www.soaworld.de) direkt neben dem Hauptstand mit eigenen Sprechern und einem kleinen Stand vertreten. Der Windows Compute Cluster Server 2003 SP1 (HPCC) wird am Stand von Supermicro, Halle 21, Stand A34, präsentiert.

Dazu zählen Demonstrationen zu Sicherheit und Mobilität mit Windows Vista sowie Teamarbeit mit Microsoft Office 2007. Sie kommen nicht von ungefähr, da im Fall von Vista die neuen Funktionen für Security sowie mobiles Arbeiten zu den wesentlichen Verbesserungen des Desktop-Betriebssystems zählen.

Teamarbeit im Fokus

Bei Office 2007 setzt Microsoft den bereits in der Version 2003 eingeschlagenen Weg fort und positioniert das System auch für Aufgaben jenseits der persönlichen Produktivität. Eine wesentliche Rolle spielen dabei die Funktionen zur Zusammenarbeit in Teams. Die fortgeschrittenen Features setzen allerdings eine weitergehende Office-Infrastruktur voraus, die mehr umfasst als die bekannten Desktop-Applikationen. Dazu zählen vor allem die unter der Office-Marke subsumierten "Live Communication Server" sowie der Sharepoint Server. Ersterer ergänzt Word, Excel & Co. um synchrone Kommunikationsmöglichkeiten und Präsenzinformationen. Der in der Version 2007 massiv erweiterte Sharepoint Server beschränkt sich nicht mehr auf Dokumentenbibliotheken, sondern unterstützt sehr viele Formen dokumentenbasierender Abläufe.

Die Positionierung von Office als universelles Frontend für Geschäftsanwendungen verleiht den Desktop-Tools eine zentrale Rolle in Microsofts Angebot für den öffentlichen Sektor. Der moderne Verwaltungsarbeitsplatz beruht nach Vorstellung der Redmonder auf dem Microsoft Office System 2007, Windows Vista und dem Exchange Server 2007. Über die vertraute Benutzeroberfläche von Office sollen Anwender Zugriff auf Fachanwendungen, Fachinformationen, Buchhaltungssysteme und Dokumenten-Management-Systeme erhalten.

Aufgrund der Plattform-Ambitionen, die weit über das Betriebssystem und die zugehörigen Tools hinausgehen, möchte Microsoft auf der CeBIT nicht nur Einzelprodukte zeigen, sondern vor allem deren Zusammenspiel. Zu diesem Zweck bemühen die Präsentatoren die virtuelle Firma Contoso, die mittlerweile ähnlich bekannt ist wie die fiktive "Nordwind"-Datenbank aus "MS Access".

Contoso - der ideale Kunde

Dieses Unternehmen unterscheidet sich von den allermeisten real existierenden Firmen dadurch, dass es durchgängig Microsoft-Produkte einsetzt. Das erlaubt den Redmondern, die enge Integration ihrer Produktpalette zu demonstrieren. Während Microsoft allgemein ein gut abgestimmtes Softwareportfolio konzediert wird, gilt die Anpassungsfähigkeit an heterogene Umgebungen als weniger ausgeprägt.

Bei den Beispielen handelt es sich um Anwendungen aus dem Daten-Management, Data Warehousing, Service-orientierte Architekturen (SOA) und Geschäftsprozesse, Anwendungsentwicklung, Identitäts- und Zugangsverwaltung, Desktop-, Server- und Geräteverwaltung, Datenschutz und -wiederherstellung, Sicherheit sowie IT- und Sicherheitsprozesse. Die Demonstrationen bemühen das gesamte Portfolio von Unternehmenssoftware. Dieses reicht vom "Windows Server 2003 R2" als Basis der Infrastruktur über das Datenbanksystem "SQL Server 2005", Geschäftsprozesssteuerung mit "Biztalk Server 2006", Sicherheitslösungen mit "Internet Security and Acceleration Server" (ISA) 2006 bis hin zur Kommunikation mit "Exchange Server 2007".

Neben bereits verfügbaren Produkten gibt Microsoft erstmals auch einen Ausblick auf Software, die im Lauf dieses Jahres fertig gestellt werden soll. Dazu zählen "Dynamics NAV 5.0" sowie Vorabversionen von "Windows Server Longhorn" und "Dynamics CRM" (Codename "Titan").

Der .NET-Bereich auf dem Hauptstand in Halle 4 wendet sich primär an technisch orientierte Besucher und Entwickler, aber auch an Softwarearchitekten und Projekt-Manager. Microsoft präsentiert hier die gesamte Palette an Programmierwerkzeugen und die Entwicklerplattform MSDN. Im Vordergrund steht "Visual Studio 2005". Weiterhin gibt es den "Interactive Designer" zu sehen sowie "Expression Studio", die neue Reihe professioneller Designwerkzeuge für das Web.

Die Partner im Boot

Für ein Unternehmen, das vor allem vom Lizenzgeschäft lebt und die Kundenprojekte überwiegend seinen Partnern überlässt, spielen Services eine vergleichsweise geringe Rolle. Dennoch präsentiert Microsoft auf der CeBIT seine Consulting- und Supportdienstleistungen für Unternehmen, Partner und Entwickler. Deren Angebot reicht von der Strategieberatung über die Entwicklung und Systemintegration bis hin zur Optimierung des IT-Betriebs.

Aufgrund seiner starken Position im Consumer-Markt zeigt Microsoft auf der CeBIT auch Produkte aus diesem Bereich, darunter die Media-Center-Funktionen von Windows Vista und die Xbox 360.