Zona belegt Wirkung des Betriebssystem-Bundles

Microsofts Internet Explorer sitzt Netscapes Navigator im Nacken

24.07.1998

Im professionellen Umfeld nutzen derzeit rund 54 Prozent aller Anwender den Navigator als bevorzugten Browser. Netscape verliert allerdings nach und nach Marktanteile an Microsoft: Die Quote sank von rund 62 Prozent im September letzten Jahres, vor allem zugunsten des Internet Explorer. Der konnte zulegen, und zwar von 36 Prozent im Herbst 1997 auf nunmehr 45 Prozent.

Die Daten stammen von den Marktforschern der Zona Research Inc. und werden von einem weiteren Beobachtungsteam bestätigt. Die Experten von Adknowledge haben Werte errechnet, die nur minimal von den Zona-Zahlen abweichen.

Den Anteil der eingesetzten Browser in Firmen nehmen die Marktforscher jedoch als Gradmesser für die Verbreitung der kostenpflichtigen Server-Technologien beider Hersteller. Kein IT-Verantwortlicher, so argumentiert Zona, werde sich für Net- scapes Web-Server entscheiden und seinen Anwendern als Front-end den Microsoft-Browser installieren.

Die Zona-Daten entstammen einer vierteljährlichen Befragung unter 260 zufällig ausgewählten Anwenderunternehmen. Sie belegt, daß sich Microsofts Browser vor allem über die Windows-95-Installation eine Tür in die Unternehmen geöffnet hat. Ein Drittel aller Internet Explorer sind alte 3.x-Versionen, die im Windows-95-Betriebssystem integriert waren.

"Die IT-Abteilung macht sich selten die Mühe, nach der Betriebssystem-Installation noch einen anderen Browser aufzuspielen", vermutet Clay Ryder von Zona. Weil es kaum Unterschiede zwischen der Version 3.0 und 4.0 des Internet Explorer gibt, sehen nur sehr wenige IT-Mitarbeiter die Notwendigkeit eines Upgrades.

Netscapes Spitzenposition am Browser-Markt bestätigt auch die International Data Corp. (IDC), allerdings beschränken sich diese Angaben nicht nur auf den professionellen Bereich wie bei Zona Research. Demnach verfügte der Hersteller im vergangenen Jahr über 50,5 Prozent Marktanteil, der "Internet Explorer" von Microsoft über 22,8 Prozent.