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Internet Explorer 8

Microsoft will Vertrauen zurückgewinnen

19.03.2009
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany
Der Microsoft-Browser gilt als beliebtes Angriffsziel und kam wegen Sicherheitslücken in Verruf. Version 8 soll nun Surfer besser vor Gefahren schützen - und bietet neue Features.

Lange Zeit hatte Microsoft die Browser-Entwicklung schleifen lassen. Erst mit dem "Internet Explorer 7" lieferte das Softwarehaus eine überarbeitete Fassung. Mit dem nun verfügbaren Release 8 erhalten Windows-XP- und -Vista-Nutzer zusätzliche Funktionen, mehr Sicherheit und die Unterstützung wichtiger Web-Standards.

Konkurrenz durch Firefox wächst

Der mit dem Windows-Betriebssystem ausgelieferte Browser ist zwar noch immer am weitesten verbreitet, doch konnte insbesondere der Open-Source-Konkurrent "Firefox" dem Programm Marktanteile streitig machen. Mittlerweile hat auch Google, Microsofts Erzrivale im Web-Geschäft, mit "Chrome" einen eigenen Browser auf den Markt gebracht. Zudem gewinnt "Safari" von Apple an Popularität. So mancher Anwender nutzt den Internet Explorer nur deshalb noch, weil bestimmte Web-Angebote mit anderen Browsern nicht korrekt abrufbar sind.

Mit Version 8 seines Web-Programms will Microsoft somit auch Marktanteile sichern. "Für uns ist der Browser von strategischer Bedeutung, da mittlerweile viele Applikationen im Netz verfügbar sind", so Achim Berg, Deutschland-Chef des Softwarehauses (siehe Interview mit dem Microsoft-Chef). Über den Browser sollen die Anwender auch auf Microsoft-eigene Web-Dienste wie "Live Search" sowie andere Live-Dienste zugreifen können.

Einige Merkmale der Software hat sich der Konzern von Konkurrenten abgeschaut, andere sind tatsächlich neu. Eine Wiederherstellung abgebrochener Browser-Sitzungen beherrschen mittlerweile viele Web-Browser. Eine Neuheit ist dagegen die IE-Funktion "Web Slice". Sie ähnelt der Funktion von RSS-Feeds: Anwender können sich aktuelle Informationen einer Web-Seite über ein Browser-Menü einzeigen lassen, ohne dafür die Page ansteuern zu müssen. Der Internet-Provider Freenet hat beispielsweise ein Web Slice entwickelt, mit dem Nutzer des Web-Mail-Dienstes ihren E-Mail-Eingang im Blick haben. Das klappt aber nur, wenn der jeweilige Site-Betreiber entsprechende Vorkehrungen für Web Slice getroffen hat. Ein weiteres Feature: Sobald man eine Web-Adresse eintippt, schlägt der Browser URLs aus dem Verlauf (Historie) und den Favoriten (Bookmarks) vor. Ein Add-on-Manager soll es dem Nutzer erleichtern, Browser-Erweiterungen zu verwalten.