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"Bing Streetside"

Microsoft will Fehler von Google vermeiden

29.11.2010
Microsoft will im kommenden Jahr auch in Deutschland seinen Online-Panoramakartendienst ins Netz stellen und damit Google Street View Konkurrenz machen.

Ein konkreter Starttermin stehe aber noch nicht fest, sagte Microsoft-Manager Severin Löffler der dpa. Mit dem Dienst "Bing Streetside" wolle man aber die Fehler von Google in Sachen Datenschutz vermeiden. "Die Politik von Microsoft ist zum Beispiel, das Sammeln von Daten zu limitieren."

Derzeit arbeitet das Unternehmen intensiv mit Politik und Datenschützern zusammen, um von vornherein öffentliche Aufregung zu vermeiden. Google war mit seinem Dienst Street View in Deutschland teilweise auf scharfe Ablehnung in der Politik gestoßen.

Das Vertrauen der Nutzer bei der Entwicklung neuer Dienste sei besonders wichtig, betonte Löffler. "Das Vertrauen zu bekommen ist sehr schwer, verlieren kann man es über Nacht". Für die Akzeptanz neuer Dienste und Anwendungen sei für die Nutzer vor allem Transparenz und die individuelle Kontrolle über die erhobenen Daten wesentlich.

Großes Augenmerk will Microsoft auch auf die Sicherheit der Nutzerdaten legen. Allein 400 Mitarbeiter seien in dem Konzern weltweit für den Datenschutz zuständig, sagte Löffler. Dass die Politik derzeit statt auf neue Gesetze auf eine Selbstregulierung der Wirtschaft setze, sei begrüßenswert. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) habe dabei viel Augenmaß bewiesen.

Politik und Wirtschaft wollen für die Erarbeitung neuer Datenschutzrichtlinien einerseits auf einen maßgeblich von Unternehmen und Branchenführern erstellten Datenschutz-Codex setzen, auf der anderen Seite will die Politik eine "rote Linie" erarbeiten, die gesetzlich vorgegeben werden soll.

Google hatte mit seinem kürzlich gestarteten Panorama-Dienst Street View für viel Aufregung gesorgt. Der Kartendienst ist in Google Maps integriert und zeigt auf Wunsch Panorama-Ansichten von einzelnen Straßen. Zahlreiche Bürger hatten Widerspruch gegen die Abbildung ihrer Häuser in dem Dienst eingelegt, die nun nur noch verpixelt in der Ansicht erscheinen. (dpa/tc)