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Microsoft will das Web-2.0-Chaos ordnen

24.09.2009
Von pte pte
Microsoft testet eine neue Software, die Unternehmen dabei helfen soll, aktuelle Trends und Diskussionen in der Web 2.0-Sphäre rascher zu erkennen und darauf zu reagieren.

Das Microsoft-Produkt, das nächsten Monat von einer Testergruppe auf Herz und Nieren überprüft wird, trägt den vorläufigen Namen "Looking Glass" und soll als Feedreader und Monitoring-Tool für Social Media auf den Markt gebracht werden. Jamey Tisdale, Group Product Marketing Manager in der "Innovationsbrutstätte" von Microsoft, beschreibt das Produkt als "Brücke zwischen IT und der Marketing-Organisation."

Im Detail sieht das Konzept der Plattform vor, Informationen aus den verschiedenen Plattformen des Web 2.0 zu sammeln und diese daraufhin mit unternehmensinternen Kundendatenbanken, Service Centern und Verkaufsstatistiken zu verbinden. Looking Glass sammelt dafür über Feeds Informationen aus Netzwerken wie Twitter, Facebook, YouTube und Flickr und macht diese innerhalb der Microsoft-Unternehmensplattformen Outlook und Sharepoint verfügbar.

Beschwert sich zum Beispiel ein Blogger über ein bestimmtes Produkt, könnte der PR-Verantwortliche des beschuldigten Unternehmens mithilfe von Looking Glass etwa ausforschen, ob es sich dabei eventuell um einen gewinnträchtigen und einflussreichen Kunden handelt. Trifft dies zu, können unter Umständen gleich Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, um den Verärgerten wieder zu besänftigen.

Frank Mühlenbeck, Mitbegründer des Beratungsunternehmens Brain Injection, hält Vorstösse wie jenen von Microsoft für "absolut sinnvoll." Monitoring von Social Media wird zum Großteil mithilfe von RSS-Feeds durchgeführt, die auf semantischen Verfahren basieren. "Allerdings sind nur etwa 60 Prozent der Inhalte im Web 2.0 automatisierbar. Eine qualitative Analyse der Suchergebnisse ist daher zusätzlich nötig", so der Fachmann.