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Microsoft wettert erneut gegen Open Source

17.03.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auf der derzeit in Kalifornien stattfindenden Software Development Conference & Expo West hat Microsoft zum wiederholten Mal das Geschäftsmodell von Open Source in Frage gestellt. Es sei ihm ein Rätsel, wie die Softwareindustrie existieren soll, wenn alle Anwendungen kostenlos genutzt werden können, sagte Chefentwickler Jim Gray. Zudem kümmere sich die Open-Source-Community nicht um die Entwicklung von Standards wie zum Beispiel XML: "Alle Unternehmen, die Standards entwickeln, leben vom Verkauf von Software", so Gray.

Damit widersprach er Daniela Florescu, Senior Software Engineer bei Bea, die darauf hinwies, dass Standards wie XML Schema von quelloffenen Projekten wie Apache vorangetrieben werden.

Jim Melton, Standards Architect bei Oracle, stimmte Gray zu, dass ein Hersteller bei der Preisgestaltung seiner Software nicht mit kostenloser Software mithalten könne. Oracle könne jedoch sehrwohl mit Open-Source-Projekten konkurrieren - durch einen größeren Funktionsumfang, eine höhere Skalierbarkeit und eine bessere Performance der Datenbank. Zwar erweitern auch Open-Source-Projekte ihre Anwendungen, Oracle habe jedoch einen Entwicklungsvorsprung von zehn Jahren, auf dem es aufzubauen gelte. (lex)