Umsatzrendite beispiellos

Microsoft weist gegen den Trend gute Zahlen aus

27.04.2001
MÜNCHEN (CW) - Insbesondere das Betriebssystem Windows 2000 bescherte Microsoft im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres gegen den Markttrend eine deutliche Steigerung von Umsatz und Gewinn. Einzigartig ist die Umsatzrendite: 2,45 Milliarden Dollar Gewinn bei einem Erlös von 6,46 Milliarden Dollar.

Im dritten Geschäftsquartal übertraf das Softwarehaus mit Profit und Umsatz die Erwartungen der Analysten. Der Nettogewinn stieg auf 2,45 Milliarden Dollar (Vorjahreszeitraum: 2,39 Milliarden Dollar) oder 44 Cent pro Aktie (43 Cent). Die Finanzexperten hatten laut First Call/Thomson mit 40 bis 42 Cent Profit pro Aktie gerechnet.

Der Umsatz stieg von 5,66 Milliarden Dollar um 14 Prozent auf 6,46 Milliarden Dollar. Vor allem das Betriebssystem Windows 2000 und die Office-Bürosuite verkauften sich offenbar besser an Unternehmenskunden als erwartet.

Über die Aussichten für das laufende vierte Geschäftsquartal mochte Microsoft keine eindeutige Vorhersage treffen. Der Hersteller erwartet einen Gewinn je Aktie von 41 oder 42 Cent. Eingerechnet hierin sind einmalige Aufwendungen von einem Cent je Aktie im Zusammenhang mit der Übernahme von Great Plains. Der Umsatz soll im vierten Quartal rund 6,3 bis 6,5 Milliarden Dollar betragen. Die Wallstreet-Analysten hatten rund 300 Millionen Dollar weniger prognostiziert.

Wachstum trotz Schwäche im PC-MarktMicrosoft wächst derzeit in einem schwachen Marktumfeld. IDC hatte in seinen jüngsten Erhebungen berechnet, dass im abgelaufenen Vierteljahr von Januar bis Ende März die weltweiten PC-Verkäufe gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum nur um magere 2,8 Prozent angewachsen sind. Insgesamt wurden, so IDC, in den ersten drei Monaten dieses Jahres 31,6 Millionen PCs verkauft. Der US-Consumer-Markt sei im ersten Quartal 2001 "eingefroren", und dieser Trend habe sich auch im kommerziellen Segment fortgesetzt. Die PC-Auslieferungen in den USA gingen in den ersten drei Monaten um 9,5 Prozent zurück. IDC erwartet, dass sich diese negative Entwicklung auch auf den europäischen Markt ausweiten wird. Angesichts dessen ist Microsofts Quartalsergebnis erstaunlich.

Die Ergebnisse seien über alle Geschäftsbereiche hinweg stark gewesen und etwas besser ausgefallen als erwartet, sagte Microsoft-Finanzchef John Connors in einer Presseerklärung. Vor allem Windows 2000 habe zu dem guten Resultat beigetragen.

Der Umsatz mit Desktop-Software einschließlich Windows sei um 16,3 Prozent auf 2,05 Milliarden Dollar gestiegen, heißt es bei Microsoft. Anwendungssoftware inklusive der Office-Suite legte nach Unternehmensangaben um 6,6 Prozent auf 2,41 Milliarden Dollar zu. Connors betonte, Microsoft habe vor allem langfristige Lizenzen für die Office-Software vergeben. Die Einnahmen mit Geschäftssoftware sind im dritten Quartal um 22 Prozent auf 1,25 Milliarden Dollar gestiegen.