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Microsoft wegen Softwareklau verklagt

18.05.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft muss sich gegenwärtig vor dem Bezirksgericht von Zentralkalifornien gegen den Vorwurf verteidigen, der Konzern habe in seinem Datenbanksystem Access widerrechtlich fremde Software eingesetzt. Kläger ist der guatemaltekische Entwickler Carlos Armando Amado, der 1990 einen Patentantrag für eine Technik gestellt hatte, die Microsofts Tabellenprogramm Excel über ein einziges Spreadsheet mit einer zugehörigen Access-Datenbank verbindet. Zwei Jahre später habe er dann versucht, die Software an die Gates-Company zu verkaufen, erklärte Armado vor Gericht. Der Softwareriese habe jedoch abgelehnt und die Technologie stattdessen widerrechtlich in verschiedenen Versionen von Access eingesetzt. Den dadurch entstandenen Schaden schätzen Amados Anwälte auf zwei Dollar je verkaufte Kopie der Software, also insgesamt rund eine halbe Milliarde Dollar. Nach Darstellung von Microsoft-Anwalt Joel Freed sind die Vorwürfe allerdings völlig unbegründet, da die Gates-Company bereits 1989 an einer eigenen Lösung gearbeitet habe - drei Jahre bevor Amado an den Konzern herangetreten sei. (mb)