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Microsoft Webmatrix im Test

20.10.2012
Von 
Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.

Webmatrix starten

Erstellen von Webseiten - Joomla, Wordpress und Co.

Foto: Joos Thomas

Webmatrix hat den Vorteil, dass Sie nicht nur mit dem Tool selbst Webseiten erstellen können, sondern durch Auswahl von Website aus Web Gallery auch auf Basis verschiedener Open-Source-Frameworks. Hier stehen über 60 Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung, darunter Joomla, Drupal, Wordpress und viele mehr. Sie müssen einfach die entsprechende Erweiterung auswählen, um auf deren Basis ein Webprojekt zu erstellen.

Auswählen aus verschiedenen Open-Source-Farmeworks

Webmatrix kann Datenbanken, die dynamische Inhalte benötigen, automatisch anlegen und diese auch verwalten. Die Anwendung verwendet dazu SQL Server Compact, welches zum Umfang der Installation gehört. Sie müssen SQL Server Compact nicht selbst installieren.

Mit der Datenbank können Sie problemlos offline Seiten entwickeln und die entsprechende Datenbank dann bei der Veröffentlichung einfach auf den Webserver kopieren, wenn Sie die Entwicklung abgeschlossen haben. Auch eine Migration zu einer vollwertigen SQL-Server-Datenbank ist leicht möglich.

Foto: Joos Thomas

Mit Webmatrix können auch weniger erfahrene Entwickler leicht Webseiten erstellen, indem Sie die Assistenten und die grafische Oberfläche verwenden. Diese orientiert sich an der Bedienung aktueller Office-Produkte. Entwickler, die sich mit Programmcode auskennen, haben aber auch die Möglichkeit, auf den Codeeditor zu setzen.

Dieser kennt zahlreiche Programmiersprachen, zum Beispiel ASP.NET (inklusive Razor-Erweiterung), PHP, JScript oder XML. Auch den neuen HTML5-Standard und CSS3 kennt Webmatrix. Microsoft liefert auch einige Codebeispiele mit, die direkt im neuen Razor ASP.Net geschrieben sind. Zusätzlich bietet Webmatrix die Möglichkeit, Projekte direkt in Visual Studio zu laden oder nachträglich zu bearbeiten.

Webmatrix enthält auch einen Codeeditor

Sie arbeiten während der Entwicklung Ihrer Webseite mit Webmatrix mit genau den gleichen Technologien und Datenbanken, mit denen Sie Ihre Seite auch im Internet betreiben. Das heißt, Sie sehen an jedem Stand der Entwicklung genau, wie die Seite später aussieht und funktioniert. Wählen Sie aus der Galerie eine Open-Source-Plattform aus, startet ein Assistent, der Sie beim Download der notwendigen Komponenten unterstützt.

Hier offenbart sich allerdings an vielen Stellen die Schwachstelle von Webmatrix, dass verschiedene Techniken erst heruntergeladen werden müssen. Zum Download fordert die Software immer erst dann auf, wenn diese notwendig ist. Das kann schnell nerven, da zumindest zu Beginn ständig irgendeine Software, Einstellung oder ein Tool fehlt und die Software nachladen muss. Hier wäre es besser, den Download und die Einrichtung direkt beim Starten zu integrieren, ähnlich wie bei SharePoint 2010.

Ebenfalls problematisch ist, dass sich Webmatrix nicht merkt, welche Erweiterungen installiert werden. Wollen Sie Webmatrix wieder deinstallieren, müssen Sie daher alle verschiedenen Tools manuell deinstallieren. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, die Anwendung in einem virtuellen PC zu installieren, um das eigene System nicht mit zu vielen Tools zu belasten. '

Wer sich etwas in Webmatrix einarbeiten will, findet in den beiden Einarbeitungs-Webcasts KAT-TV: Webmatrix Vorstellung Teil 1 und KAT-TV: Webmatrix Vorstellung Teil 2 eine wertvolle Hilfe. Ebenfalls hilfreiche Tutorials zum Thema finden Sie bei YouTube. Wenn Sie sich ausführlich mit Webmatrix auseinandersetzen wollen, empfehlen wir Ihnen diese Webcasts.