Oracle unverändert an der Spitze

Microsoft verliert im Datenbankmarkt

09.04.1999
MÜNCHEN (CW) - Microsoft kann Oracle im NT-basierten Datenbanksegment nicht mehr das Wasser reichen. Dies belegen die Zahlen einer Dataquest-Studie zu den weltweiten Marktanteilen der Datenbanker im vergangenen Jahr.

Den Analysten zufolge führte Oracle 1998 das Feld der Anbieter von NT-Datenbanken mit einem Anteil von 46,1 Prozent an, während Microsoft nur auf 29,7 Prozent kam. Besonders deutlich wird der Abstand der Konkurrenten, wenn man die Veränderungen der Marktanteile gegenüber 1997 betrachtet: Oracle konnte demnach um 55 Prozentpunkte zulegen, Microsoft mußte dagegen bei den weltweiten NT-Implementierungen ein Minus von acht Prozent in Kauf nehmen. Dies sei das dritte Jahr in Folge, in dem Oracle höhere Anteile erreichte als Microsoft auf der eigenen Plattform.

Unangefochten an der Spitze lag Oracle 1998 auch im Unix-Umfeld. Weit abgeschlagen hinter den 60,9 Prozent der Datenbanker folgen Informix mit 13,2 Prozent und nahezu gleichauf IBM (7,3 Prozent) sowie Sybase (7,1 Prozent). Damit habe IBM, die im kombinierten Unix-NT-Markt knapp neun Prozent erreicht, den angestrebten Aufstieg zum führenden Anbieter plattformunabhängiger Datenbanken verfehlt. Selbst für die IBM-eigene Unix-Plattform könne Oracle fast doppelt soviel Verkäufe melden wie Big Blue mit DB2.

Die Zahlen sind vor dem Hintergrund eines wachsenden Datenbankmarktes zu sehen. Wie Dataquest berechnet, legte dieses Segment im vergangenen Jahr um 15 Prozent zu und erreichte weltweit einen Umsatz von 7,1 Milliarden Dollar. Wachstumsmotoren waren dabei Internet-Anwendungen, E-Commerce und Data- Warehousing. Vielversprechend klingen mit rund zehn Milliarden Dollar auch die Marktzahlen bis zum Jahr 2003.