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Microsoft verfolgt Surfer auf MSN-Sites

14.09.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Dem Internet-Beratungsunternehmen PCHelp PCHelp zufolge identifiziert Microsoft Web-Surfer, die sich im MSN bewegen. Die Gates-Company erklärte dazu lediglich, man leite die Besucher der verschiedenen Sites auf einen einzigen Server um, der dem Surfer dann einen "Identifier" zuteile. Dieser "MSID" erlaube es Microsoft, beispielsweise die Besuche eines Anwenders zu zählen und seine Aktivitäten auf den verschiedenen, dem MSN angeschlossenen Sites zu registrieren. In den Erklärungen über den Schutz der Privatsphäre im IE sei dieses Verfahren noch nicht enthalten, allerdings sei eine neue Version in Arbeit, wo der Anwender dann darüber aufgeklärt werde.

Amerikanische Anwälte und Analysten sind sich nicht einig, ob die Methode eine Verletzung des Persönlichkeitsschutzes darstellt oder nicht. Die Diskussion kam in Gang, als Microsoft im August einen Patch für den Internet Explorer bereit stellte und mehr Informationen darüber lieferte, wie Cookies funktionieren und wie der Anwender diese kontrollieren kann (Computerwoche.de berichtete). Stein des Anstoßes sind nun vor allem die "Third Party Cookies", die beispielsweise von Werbepartnern der Sites gesetzt werden. So verdammen die Verbraucherschützer Cookies nicht generell. Sie zücken jedoch die rote Karte bei Third-Party-Cookies, die durch Identifier den Surfer dann von Site zu Site verfolgen.