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Microsoft verbucht Rekordumsatz

27.01.2006
Der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2005/2006 (30. Juni) einen Rekordumsatz verbucht, aber nur halb so viele neue Xboxen verkauft wie geplant.

Vor allem die große Nachfrage nach der neuen Software des Unternehmens für Server sowie nach Windows-Produkten für Arbeitsplätze habe das Geschäft angekurbelt, sagte Microsoft-Finanzchef Chris Liddell. Der Umsatz des Branchenführers kletterte gegenüber dem zweiten Quartal 2004/05 um neun Prozent auf 11,8 Milliarden Dollar (umgerechnet 9,7 Milliarden Euro). Der Quartalsgewinn legte um fünf Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar zu.

Der Gewinn pro Aktie erhöhte sich auf 34 (Vorjahresvergleichszeit:32) Cent. Klammert man einen Steuervorteil von einem Cent je Aktie aus, erfüllte Microsoft die Wall-Street-Gewinnerwartungen von 33 Cent je Aktie. Der Halbjahresumsatz stieg auf 21,6 (20,0) Milliarden Dollar. Microsoft verdiente in diesem Halbjahr 6,8 (6,0) Milliarden Dollar oder 63 (55) Cent je Aktie.

Die kräftige Nachfrage nach Personal Computern half Microsoft beim Verkauf seines Windows-XP-Betriebssystems. Mit seiner Datenbank- und Serversoftware konkurriert Microsoft unter anderem mit Oracle und IBM. Das abgeschlossene Quartal markiere mit erfolgreich eingeführter Unternehmenssoftware wie SQL Server 2005, Dynamics CRM 3.0 und Visual Studio 2005 auch den Beginn eines wichtigen Produktsyklus', sagte Liddell. In der Server-Sparte steigerte das Unternehmen seinen Umsatz kräftig auf 2,9 (2,5) Milliarden Dollar, der operative Gewinn belief sich auf 1,1 (0,9) Milliarden Dollar. Die neue SQL-Server-Software legte um 20 Prozent zu.

Beim Start der neuen Spielekonsole Xbox 360 habe es allerdings anfängliche Lieferschwierigkeiten gegeben, hieß es. Microsoft hat nach eigenen Angaben vom 22. November bis Jahresende statt der erwarteten 3 Millionen nur 1,5 Millionen Xbox-Konsolen verkauft. An dem gesetzten Ziel für das laufende Geschäftsjahr von 4,5 bis 5,5 Millionen verkauften Stück wolle Microsoft jedoch festhalten. Marktführer Sony kommt wahrscheinlich noch 2006 mit seiner neuen PlayStation 3 auf den Markt und dürfte Microsoft damit starke Konkurrenz machen.

Die Heim- und Unterhaltungssparte, zu der auch das Xbox-Geschäft gehört, setzte 1,6 (1,4) Milliarden Dollar um. Diese Sparte verbuchte allerdings einen Quartalsverlust von 293 Millionen Dollar gegenüber einem Gewinn von 55 Millionen Dollar im zweiten Quartal 2004/05. Die Sparte, in der Windows angesiedelt ist, brachte es auf einen Umsatz von 3,5 (3,2) Milliarden Dollar und einen Gewinn von 2,6 (2,5) Milliarden Dollar. Mit Office-Software und entsprechenden Produkten verbuchte Microsoft einen Umsatz von 3,0 (2,8) Milliarden Dollar und verdiente 2,1 (2,1) Milliarden Dollar. Für das Jahr 2006 plant das Unternehmen den lange erwarteten Marktstart des Windows-XP-Nachfolgers "Vista".

Der Umsatz des Onlinedienstes MSN schrumpfte auf 593 (606) Millionen Dollar, und der Gewinn halbierte sich auf nur noch 58 (130) Millionen Dollar. Dagegen befinden sich die Hauptkonkurrenten Google und Yahoo! mit ihrem enormen Online-Anzeigengeschäft auf sehr starkem Wachstumskurs.

Für das dritte Quartal erwartet Microsoft einen Umsatz von 10,9 bis 11,2 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 32 bis 33 Cent je Aktie. Der Jahresumsatz soll auf 44 bis 44,5 Milliarden Dollar zulegen und der Jahresgewinn auf 1,28 bis 1,31 Dollar je Aktie. Microsoft hatte Ende 2005 rund 34,7 Milliarden Dollar an liquiden Mitteln und kurzfristigen Investments verfügbar gegenüber 37,8 Milliarden Dollar Ende Juni 2005. (dpa/tc)