Microsoft updatet Anwendersysteme ohne zu fragen

14.09.2007
Heimlich, still und leise spielte Microsoft in den vergangenen Tagen System-Updates in die Rechner von Windows-Anwendern ein, die lediglich über neue Patches informiert werden wollten.

Nach Angaben des Konzerns würden bestimmte Updates auch dann sofort automatisch installiert, wenn sich der Windows-Anwender über den Update-Dienst nur über neue Patches informiert lassen wolle. Microsoft-Manager Nate Clinton begründete das Vorgehen in diesem bestimmten Fall damit, dass der Windows-Update-Client selbst gepatcht worden sei, damit neue Updates in Zukunft überhaupt gefunden werden könnten. Die alte Version habe nicht mehr korrekt nach neuen Updates suchen können. Betroffen sind die Update-Clients von Windows XP und Windows Vista.

Wie Clinton im "Microsoft Update Product Team Blog" ausführt, entspreche das Vorgehen nicht Microsofts Philosophie, dem Anwender selbst die Kontrolle über seinen Rechner zu überlassen. Weil ein Großteil der Windows-Nutzer neben dem reinen Informationsdienst aber auch das automatische Einspielen von Updates aktiviert habe, sehe er dennoch kein Problem in der Vorgehensweise. Die ungefragt eingespielten Updates dienten der Qualitätssicherung und seien zwingend notwendig gewesen. Warum die Redmonder zumindest die Anwender, die das automatische Einspielen nicht aktiviert hatten, nicht trotzdem erst einmal informierten oder das Ganze nicht auch im Rahmen des nächsten Patchdays im Oktober hätten ausliefern können, ließ Clinton offen. Der Vorfall ist für Microsoft nicht der erste seine Art: Im März wurde bekannt, dass der Konzern bei jedem online durchgeführten Windows-Update Informationen über den Rechner an Microsoft-Server sendet. Dieses Vorgehen ist allerdings durch die weitreichenden Datenschutzbestimmungen, die Microsoft sich selbst auferlegt hat und von jedem Windows-Nutzer vor einer System-Installation eingesehen werden können, gedeckt. (sh)