Standards erhalten Vorrang vor MAPI

Microsoft unterstützt MIME-Spezifikationen

14.02.1997

Im Gegensatz zu den proprietären MAPI-Spezifikationen, die die Redmonder im April 1996 veröffentlichten, handelt es sich bei MIME um einen offenen Standard, der unter Aufsicht der Internet Engineering Task Force (IETF) entwickelt wurde.

Die Richtlinien beschreiben eine Methode, mit der sich Dokumente, die mehr als reinen Text enthalten - beispielsweise Grafiken oder formatierten Text- an E-Mails anhängen lassen. Systeme die den MIME-Vorgaben entsprechen, erlauben es Anwendern, Informationen zwischen Programmen wie Microsoft Exchange oder Lotus Notes auszutauschen.

Die Entscheidung Microsofts zeichnete sich bereits im Oktober 1996 ab, als die Industrievereinigung Workflow Management Coalition (WMC) Richtlinien zur Interoperabilität von Anwendungen veröffentlichte, die auf eine MIME-Implementierung aufsetzten. Microsoft kooperiert eigenen Angaben zufolge mit Netscape und IBM, um die MAPI-Groupware-Eigenschaften in einer Spezifikation namens MIME-DR zusammenzuführen, die die Basis für künftige Groupware-Interoperabilitäts-Standards bilden soll.