Microsoft und Intel senden E-Mail via Funk Intel nimmt im Herbst TK-Gespraeche mit BMPT auf

20.08.1993

MUENCHEN (hi) - Waehrend US-Anwender bereits zahlreiche drahtlose digitale Messaging-Systeme nutzen koennen, scheitern diesbezuegliche Plaene in Deutschland bisher am Regulationswirrwarr von Telekom und Bundesministerium fuer Post und Telekommunikation (BMPT). Chip- Gigant Intel will deshalb im Herbst Gespraeche mit dem BMPT und der Telekom fuehren, um in diesem Bereich fuer Deutschland mehr Planungssicherheit zu bekommen.

In den USA haben die Intel Corp. und Microsoft ein digitales drahtloses E-Mail-System vorgestellt, das es aufgrund der fehlenden Infrastruktur in Deutschland vorerst nicht geben wird. Nach Angaben von Intel koennen US-Anwender unter Verwendung von Microsofts Mail-Remote fuer Windows ueber Intels Wireless Modem unterwegs Nachrichten austauschen. Das System nutzt dazu die RAM- Funknetzwerke, die 6000 Staedte in 210 amerikanischen Grossstadtregionen und damit fast 90 Prozent der Stadtbevoelkerung der Vereinigten Staaten erreichen. Die Uebertragung erfolgt mittels Hochfrequenztechnik.

Aufgrund der fehlenden Infrastruktur bleibt das System fuer deutsche Anwender vorerst Zukunftsmusik. Intel-Sprecherin Birgit Fischer rechnet nicht damit, dass eine Einfuehrung des Systems bereits 1994 in Deutschland realisierbar ist. In den fuer Herbst verabredeten Gespraechen mit Telekom und BMPT will Intel, neben einem besseren Zugriff auf ISDN fuer Testzwekke, den deutschen Institutionen zeigen, was bei entsprechender Liberalisierung bereits heute im Kommunikationsbereich machbar ist. Ziel des Konzerns ist es, so Fischer, zu eruieren, inwieweit die technischen Planungen Intels fuer die USA auch mittelfristig in Europa verwirklichbar sind.