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Microsoft und HP gründen Software-Labs in China

12.03.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft und Hewlett-Packard (HP) haben Vereinbarungen mit der chinesischen Regierung über die Eröffnung von Softwareentwicklungszentren im Reich der Mitte getroffen - Microsoft für Windows, HP für Linux.

Dem Abkommen zufolge investiert Microsoft in den kommenden zwei Jahren 10 Millionen Dollar. Bei der Entwicklung soll das Zentrum mit chinesischen und internationalen Herstellern Windows-basierender Produkte zusammenarbeiten. 23 Millionen Dollar steckt HP in den Aufbau eines Zentrums für Linux-Entwicklungen. Allerdings über den Zeitraum von drei Jahren.

Beide Unternehmen haben die Verträge im Rahmen des Programms "National Software/Integrated Circuit Public Service Platform" abgeschlossen. Die Zentren unterstehen der chinesischen Regierung, die beabsichtigt, die Softwareindustrie des Landes zu fördern. Microsoft und HP nutzen ihre Investitonen zur Beziehungspflege mit der Regierung des bevölkerungsreichsten Landes der Welt, in dem Experten den größten Zukunftsmarkt sehen.

Laut Rob Helm, Director of Research bei Directions on Microsoft verfolgt Microsoft noch weitere Ziele in China. Zum einen soll die angekündigte Unterstützung der Regierung für Linux zurückgedrängt werden. Außerdem sei zu erwarten, dass bei einer stärkeren Etablierung heimischer Softwarehersteller die Verwendung von Raubkopien zurückgehe. Wenn aber legale Software eingesetzt werde, soll diese nach dem Willen von Microsoft aus Redmond kommen, sagte Helm. (lex)