Um dem Datenbank-Marktführer Oracle Paroli bieten zu können, machen Microsoft und Hewlett-Packard gemeinsame Sache: Sie offerieren Kombinationen aus Hardware und vorinstallierter Software sowie Support. Die gemeinsamen Angebote sind das Ergebnis eines Anfang 2010 geschlossenen Kooperationsabkommens. Demzufolge werden die beiden IT-Giganten innerhalb von drei Jahren insgesamt 250 Millionen Dollar für ihr Gemeinschaftsprojekt aufwenden.

Den Auftakt bildete die seit November 2010 verfügbare "Enterprise Date Warehouse Appliance". Nun folgt ein integriertes System, das Business-Intelligence-Funktionen auch für kleinere Unternehmen, also die klassischen Abnehmer der Microsoft-Datenbanksoftware, bezahlbar machen soll.

In 60 Minuten installierbar

Das "Business Decision Appliance" genannte Paket kombiniert einen HP-Server mit einer SQL-Datenbank und einem SharePoint-Server sowie dem Excel-Add-in "PowerPivot". Angeblich können bis zu 150 Nutzer gleichzeitig auf die Daten zugreifen.

Laut HP lassen sich die kombinierten Systeme in einer Stunde installieren. Das sorge für ein "optimiertes Preis-LeistungsVerhältnis". Die Kosten lägen deutlich unter denen für vergleichbare Oracle-Angebote.

Die Appliance ist ab sofort erhältlich; der Netto-Listenpreis beträgt 25.000 Euro. Microsoft SQL Server 2008 R2 und SharePoint 2010 müssen allerdings zusätzlich in Lizenz genommen werden.

Im Frühjahr wollen Microsoft und HP zwei weitere Appliances auf den Markt bringen: das "E5000 Messaging System for Microsoft Exchange Server 2010" und die "Database Consolidation Appliance". Das erstgenannte Produkt soll im März zu haben sein, das andere im Juni.

Seine bisherige Zusammenarbeit mit Oracle will HP künftig einschränken. Der Grund ist die naturgemäße Affinität des Datenbankriesen zu den Sparc-Systemen des übernommenen Server-Anbieters Sun. "Da haben wir etwas dagegen", erläuterte HP-Manager John Stewardson. (qua)