Microsoft sucht Anbieter zur Produktintegration Neue Office-Version soll mehr Chicago-Eigenheiten aufweisen

08.07.1994

MUENCHEN (CW) - Microsoft hat neue Einzelheiten ueber sein integriertes Paket "Office" bekanntgegeben (vgl. CW Nr. 22 vom 3. Juni 1994, Seite 1: "Die Konkurrenz soll sich an MS-Office orientieren"). Eine kommende Version 2.0 wird ein Chicago- aehnliches Outfit bieten.

Mit einer neuen Ausfuehrung der Office-Spezifikation will Microsoft auch den Prioritaeten kuenftiger Chicago-Anwender entgegenkommen. Eine derzeit noch in der Entwicklungsphase steckende Version 2.0 soll speziell auf das kommende Desktop-Betriebssystem "Chicago" (Windows 4) zugeschnitten werden und im Outfit diesem gleichen. Zudem ist ein Release fuer Macintosh- und Power-Mac-Rechner zum September dieses Jahres geplant. Fuer IBMs Betriebssystem OS/2 sieht Microsoft dagegen keine Office-Aktivitaeten vor.

"Die Konsistenz fuer Anwender ist wichtiger als neue Features", begruendete Rolf Kersten, Produkt Manager Office/Access bei Microsoft, die derzeitige Office-Strategie des Windows-Anbieters. Benutzer legten zunehmend mehr Wert auf einheitliche Menues, Symbolleisten und Befehle als auf zusaetzliche Funktionen.

Einige Drittanbieter wie beispielsweise Attachmate, Autodesk oder Calera haben sich unterdessen bereit erklaert, am Office-Konzept mitzuwirken. Dabei werden die einzubindenden Anwendungen von Microsoft lediglich auf das Look and feel sowie auf eine reibungslose Zusammenarbeit - inklusive OLE-Tauglichkeit - mit Office geprueft. Die inhaltliche Funktionalitaet der einzelnen Fremdpakete werde die Gates-Company jedoch nicht testen, erklaerte Kersten.

Microsoft wolle mit dem Konzept vor allem Anbieter auf vertikalen Maerkten, also etwa Hersteller von Anwaltssoftware, Handwerksapplikationen oder Immobilienpaketen ansprechen. Programme fuer Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Datenbank sind von dem Angebot nicht betroffen, da bereits die Pakete Word, Excel, Access und Powerpoint in Office integriert sind.